He
grob: oder feinfasrige Leinwandqualität. Die Leinwand muß
jedoch rein leinen und frei von allem Baumwollenzusatz
sein. Dieselbe wird zuerst fest auf einen Keilrahmen aufs
gespannt, wobei jedoch darauf zu sehen ist, daß die Fäden
schön gleichmäßig laufen, da eine nach der Fadenlage un:
gleichmäßig aufgespannte Leinwand dem Bilde ein un:
schönes störendes Aussehen geben würde. Die Keilrahmen
müssen so gemacht sein, daß der innere Theil der vier
Leisten etwas zuriicksteht, also nach innen schräg abgefaast
ist, so daß die Leinwand innen nicht an den Leisten anliegt.
In allen Fällen, wo dieses verabsäumt wurde, hat sich an
den Bildern da, wo sie innen am Rahmen anlagen, ein
häßlicher Rand oder vielmehr Bruch ergeben, welcher nicht
mehr zu entfernen ist. Jst die Leinwand fest ausgespannt,
was möglichst geschehen soll, ohne dieselbe hierbei anzukeilen,
so wird dieselbe mit warmem Leimwasser, welches in der
nämlichen Stärke genommen wird, wie es oben bei Bereit:
11ng des Kreidegrundes beschrieben wurde, vermittelst eines
Borstpinsels gleichmäßig angestrichen. Hierauf nimmt man
eine Holzspac2tel oder ein zu diesem Zweck passendes stun1pfes
ZNesser und fährt mit diesem, so lange der Leim noch naß
ist, unter kräftigem Druck über die angestrichene Leinwand
weg, so daß sich das Leimwasser fest in die Fäden der Lein:
wand einstreicht und die Fasern derselben an die Fäden ans:
drückt und ferner wieder aller überflüssige Leim hinweggei
non1men wird. Die auf diese Weise bestrichene Leinwand
läßt man hierauf gut trocknen und schleift dieselbe dann
mit einem Bimsstein leicht ab, so daß etwa vorhandene
Fadenknollen oder allenfalls noch weghängende Fasern ent:
fernt werden. Hierauf wird dieselbe mit dem nämlichen
Grund, wie man ihn zur Präparirung der ZNalbretter ver:
wendet, überstrichen, nur empfiehlt es sich bei der Grün:
dirung von Leinwand, der ZNasse etwas mehr Oel zuzus
setzen, weil dieselbe dadurch geschmeidiger wird. Das Uebers