Ost
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dritten
in
der
Art,
wie
die
Naturformen
zu
Kunstformen
umgeschaffen waren; man konnte also von dem einen dies,
von den anderen jenes lernen. Es war nicht nothwendig,
daß daraus ein Eklekticismus hervorginge, da es sich ja zu:
nächst nur darum handelte die verloren gegangcne Kunst:
prinzipien wieder zu lernen; und selbst wenn auch nur
Caraccis und Domenichinos der Kunstindustrie auf diese
Weise entstanden wären, so wäre das, im Vergleich zum
vorhandenen, immer noch ein goldener Zustand des
Geschmacks geworden.
Diese Gedankenfolge führte zur Gründung eines
Museums für Kunstinduftrie, des South:Kensington:
Mufenms, welches also aus den Erfahrungen der ersten
großen Weltausstellung hervorgegangen und nunmehr durch
alle Lande berühmt geworden ist. Es sollte dem Künstler
dienen, aber ebenso auch dem Publikum, denn man mußte
sich sagen, daß die ganze Verbesserung des Kunstgeschmacks
in der Industrie umsonst sein werde, wenn das Publikum,
dessen Auge und Gefühl durch den Anblick des Schlechten
verdorben, nicht fähig sei das Bessere zu würdigen und
folglich auch nicht geneigt es zu kaufen.
Aber man beruhigte sich in England nicht mit der
Gründung des Kensington:Museums und der Gewinnung
des Publikums für dasselbe; man errichtete in Verbindung
mit demselben eine großartige Kunstschule, die alle Zweige
künstlerischer Vorbildung umfaßt, Denn da die großen