Erster
YIr5cIn1itt.
Stellung der Künste in der allgemeinen mensthlichen
Entwickelung.
Die Nothwendigkeit der Selbsterhaltung zwingt den Menschen selbst l1i1cH3rä3ßrFZ3
auf der niedrigsten Entwickelungsstufe, sich zu äußern, eine Wirkung auf im Mcusshe:1.
die. ihn nmgebendcn natiirlichen Dinge auszuüben, und diese seiue1n Be:
diirfniß nutzbar zu machen. Es ist dies die frÜheste und nrspriinglichste
Regung des tief im Menschen wohnenden Triebes, seine körperlichen und
geistigen Kräfte zu bethätigeu. Nicht allein die Wirkung dieser lehtereU
auf die Außenwelt und der Von ihm hierdurch erreichte Nutzen erregen in
ihm ein befriedigendes Gefühl, sondern vielmehr noch erzeugt ihm die
Handlung selbst, das sEmpfinden seiner Kraft, indem er sie ausübt, Freude.
So treibt es ihn von einer Handlung zur anderen und es ruht under:
äußerlich im.menschlichen Wesen ein ge1valtiger Trieb zur Bethätigung,
dessen Vorhandensein jedes Blatt der Geschichte, ein Blick in die eigne
Brust beweist.
Auf drei Gebieten, in die sich alles menschliche Streben einreiht, Fc;ssccilbeAkiku
äußert sich dieser Trieb und gelangt zu Cndergebuisseu, welche die höchsten U.
Möglichkeiten unsers Empfindens, Handelns und Denkens.iiberhaupt be:
zeichnen. Als Ideale, ohne welche das menschliche Wesen nicht möglich
ist, sind diesen entsprechend die Ideen der. Freiheit, der Unsterblichkeit und
Gottes aufgestellt. Die Freiheit ist das höchste Ziel unsers Willens,
dem die Vernunft das Sittengesetz vorschreibt, denn ohne moralisches
Gesetz ist keine Freiheit möglich; die Idee Gottes führt uns zur
Wahrheit, denn aus der Erkenntniß Gottes, als der obersten Bedingung
der Möglichkeit von Allem, folgt eben die Erkenntniß der Wahrheit;
die Idee der Unsterblichkeit aber leitet zur Schönheit, denn die Erhaltung
menschlicher Erzeugnisse in ihrer ursprünglichen Form mitten unter den
steten Veränderungen der Natur giebt eine Ahnung ewiger Dauer, und
zwar bezeichnen wir, unbeschadet anderer Definitionen des Schönen, die
leis