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träger, die Psyche und die Statne des jugendlichen
Friedrich des Z1veiten für Breslan ßnd dieser Arg
beit auf unsern Ansstellungen gefolgt. Die Psyche
mit ihren vom anwehenden Zephyr in tausend
tnitternde Fältchen zerslatternden feinen Gewändern
bleibt trog des iiberrafchenden Gelingens des Be;
absichtigten doch immer mehr ein Kunststück des
Machens, als ein wahrbaftes, um seiner selbst
willen gebildetes plastisches Kunstwerk. In der
Friedrichstatue führt das Streben ans das Pikante
und das persönliche Charakterif1ren zum Kleinlii
then und Steifen. Von jenen allgemeinen Mai
nieren der Berliner Schule aber, von denen ich
oben sprach, bleibt Sußmann in alI7 seinem Schaf:
sen völlig frei.
Sieniering, zu Anfang der dreißiget Jahre
in Königsberg geboren, Schüler Blaeser7s, modelg
lirte um 1860 einige recht tüchtige große Medails
lonreliefs, Porträts von Königsberger Gelehrten,
für das dortige neue Universitätsgebäude. Sein
Name wurde plöylich ein vielgenannter gelegents
lich der deutschen Conrurrenzen um verschiedene
Schillerdenkmale. Sein Entwurf gewann in Hain:
burg den zweiten Preis. In Berlin fand er Beifall
genug, um ihn zur engem Bewerbnng mit Rein:
hold Begas berechtigt erscheinen zu lassen. Die
Piktsc;. Wert und Kunst. n. 16