dem Messer in der Faust der Mutter. Dies Halten
nnd Tragen der Opfer charakteris1rt bewuuderns:
würdig den ganzen Vorgang. Man Hebt, ne sind
eben. in der Hast gepackt und mitgeschleppt, wie
ein unlebendiges Ding, und die Haltung der
1nütterlichen Arme wird einfach von der Rücksicht
bedingt, jeder Möglichkeit des Entrinnens wehrend,
ihr Schreien zu ersticken. Den nackten Oberkörper
des Weibes trifft das volle Licht, über das Prosil
des Kopfes fällt von der sHöhlendecke her ein
dunkler Schatten und steigert auf7s Höchste das
Dämouische seines Ausdrucks. Man mag die
Formen einer entschieduen Unschönheit, die durch
die complicirte Bewegung heworgebrachte Linie
des Körpers der Härte und Trockenheit zeihen:
immer aber muß diesem Bilde die große nnd vor:
züglichc Eigenschaft zugestanden werden, das, was
es uns sagen soll, mit der größten Kraft der
künstlerischen Wahrheit auszusprechen.
Von den der Medea in den nächsten Jahren
folgenden Werken sind ,,Kleopatra0, ,,Hamlet und
Horatio auf dem Kirchhofs c1839J, die ,,Güte
Trajansli C1840J, der ,,SchiffbrnchU und ,,die
Eroberung Constantinopels durch die LateinerU
c1841J hervorzuheben. Delacroix gebot damals
über die Mittel seiner Kunst mit höchster Freiheit.
Pietsch. Welt nnd Kunst. 1. 5