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Wandgemiilde,s nach Aussage unterrichteter Künstler
und Kunstkenner, alle auf weißem Grunde mit trans2
parenten Farben lasirend gemalt sind, wobei Kreide
oder Thon besser ist als schweres Metallorhd, da, wie
oben gesagt worden, dunkle Fleiken entstehen wo es
gebraucht wurde. Man Peht hieraus, wie sehr die Ali
ten darauf bedacht waren ihren Gemälden lange Dauer
zu geben. Das Zinkweiß kannten sie nicht, sonst hätte
Plinius.es angeführt. Dieser Schriftsteller erwähnt
mehrere von den Malern gebrauchte weiße Farben, de:
ren eine er ,,ParätonionH nennt und von ihr sagt:
,,unter den weißen Farben.ist Parätonium die festeste C2J
und gibt wegen der Glätte eine feste Tünche.H
Ferner ergibt sich aus unsern Untersuchungen daß
keine dieser Farben organischen Ursprungs ist. Es sind
lauter dauerhafte Metallorhde, und darum konnten die:
selben so lange dem Lichte und der Feuchtigkeit aus:
gesetzt werden ohne zu verbleichen. Wenn auch unser
bemaltes Stückchen Wand aus Theben, woran jedoch
die gelbe organische Farbe etwas Eisen zu sehn scheint,
weit älter als die römische Malerei sehn sollte, so müs:
sen wir doch annehmen daß das Jnnere der äghptischen
Gräber, mithin die darin befindlichen Gemälde, immer
dem Tageslicht entzogen war. Auch ist anzunehmen
daß die Aeghptier ihre Gräber nur an solchen Orten
.anbrachten,swo das Nilwasser von unten nicht eins
dringen konnte. Vom Regen hatte man nicht viel