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schiedenen Witternngsveränderungen örtlich wieder:
kehrt. Diese Femhtigkeit ist hier nicht gemeint, denn
sie kann bei Gebäuden in welchen dergleichen Male:
reien zur Ausführung kommen in der Regel nicht
eintreten, weil mit aller Vorsicht und Sachkennt:
niß dahin gearbeitet wird dieses Uebel zu umgehen;
sondern es wird darunter hier nur jene Nässe ver:
standen, die bei Ausführung einer neuen Mauer auf
natiirlichem Wege dadurrh sich erzeugt, daß man zur
Bereitung des Mörtels Wasser mit Sand und Kalk
verbinden und die Mauer, der verschiedenen Mörtel:
anwürse und des Verputzens halber, öfter benetzen
muß. Es ist folglich die auf dem natürlich mechani2
sehen Wege erzeugte Nähe damit gemeint, wie sie
herbeigeführt wird wenn man der Mauer vor der
Bemalung nicht die gchörige Zeit zum Austrocknen
gestattet, so daß sich nun erst während der schon be:
gonnenen Arbeit jenes Wasser versliichtigen und die
Mauer trocken werden soll. Natürlich wirkt die Nässe
dann schädlich und unangenehm auf die Malerei ein.
Jst in einer Mauer Feuchtigkeit enthalten, so wird
sich diese unaufhaltsam zeigen und nach der Oberfläche
drängen, und kein chemisches Mittel vermag ihr Wi:
derstand zu leisten. Die in einer Mauer enthaltene
Feuchtigkeit stellt sich der enkaustischen Malerei als
Hauptfeind entgegen. Vor allem ist es also nothwendig
daß die enkaustische Malerei, wie schon ihre Grund;