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Riechstoffen zu befreien, wird es gehörig zubereitet,
der Luft und den Einflüssen des Sonnenlichtes ausge:
seht, wodurch es farb: und geruchlos, wird. Jst die:
fes geschehen, so schmilzt man es und gießt es in
runde dünne Scheiben, welche das sogenannte ge:
bleichte Wachs sind. In seinem reinen Zustande ist
das Wachs weiß, durchscheinend, gernch: und gesschmack:
los, und zeigt einen splittrigen Bruch; nicht selten
wird es verfälscht durch Zusatz Von Talg, Harz, Erd:
sen:, Bohnen:, Hafer: und Kartoffel:Mehl, was sich
theils durch den Geruchiim Schmelzen oder Auflösen
und im langsamen Erkalten durch den Bodensasz,
theils durch Behandlung mit Weingeist erkennen läßt,
welcher kalt kein Wachs, wohl aber Harz auflöst.
Durch Talg wird es weicher und verliert den körni:
gen Bruch. Das Wachs schmilzt ungefähr bei 630
c680J, besteht aus 81.607 Kohlenstoff, 13.859 Was:
serstosf und 4.534 Sauerstoff.
Das Wachs wird inTerpet1thinölaufgelöst in Ver:
schiedenartigen Verbindungen, theils zum Einschmelzen
der Mauer, mithin zum Grunde und nur mit einer
Farbe verbunden, sodann zum legten Eins chmelzen des Ge2
mäldes. in dieser Malerei angewendet. Seine Eigen2
schasten und Vorzüge sind zu sehr bekannt, als daß
es nöthig erscheint zu seinem Vortheile mehr zu sa;
gen. Das Wachs ist ein äußerst geschmeidiger und
doch fester Körper und hat die Eigenschaft keine Risse