Volltext: Leopold Robert

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,,Jdh wende mich nun zur Malerei, um Dir auf 
Deine Bemerkungen Über die Art und Weise, wie man 
sie jetzt behandelt, zu antworten. Jth nehme Jngres als 
Beispiel, der in meinen Augen das Vorbild der Künstler 
ist, der die Kunst um der Kunst willen liebt und es ver: 
schmäht, Fabrikant zu werden; aber eben indem ich seine 
Größe ermesse, empfinde ich einen tiefen Schmerz um der 
Kunst und um seinetwilIen, daß er so wenig schafft. 
Sein Talent beßHt so viel Ernst, Charakter, Ge: 
sehmatk, eine so merkwürdige Sicherheit der Zeichnung, 
eine so gewissenhafte Ausführung, daß er natürlich sehr 
viele Zeit braucht, um sieh zu genügen. Er arbeitet allein 
an seinen Werken; ebenfalls ein Punkt, der zu berürk: 
s1khtigen ist und der ihm alle Aehnlichkeit mit den alten 
Malern nimmt, deren größerer Theil zahlreiche Schüler 
hatte, welche ihnen halfen. Die Liebe zur Kunst in 
unserer Zeit steht gleiihfalls in keinem Verhältniß zu der 
Liebe, wie sie in Italien im funfzehnten Jahrhundert so 
allgemein war. Die Neuheit und das Erscheinen under: 
gleichlicher Meisterwerk bewirkten einen allgemeinen En: 
thusiasmue1. Die großen Meister schöpften daraus eine 
größere Sicherheit für die Verkörperung ihrer Ideen. 
Sie fürchteten weit weniger die Kritik und hatten für den 
Effekt ihrer Bilder nicht die Gefahr, sie in Galerien und 
Ansstellungen unter einer Masse von Arbeiten verschwinden
	        
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