den i11einigen hatte. Aber wie ihm verbergen, daß iih
Schlaf und Appetit oerlor2 Der arme Bruderl er wird
geglaubt haben, seinen U1ngebungen zur Last zu sein;
er wird gefühlt haben, daß, auf der Höhe seines Ruhmes
und am Ziele seiner Arbeiten angekommen, der Weihra11ch
des Ruhmes und die Liebe und Achtung seiner Familie
nnd seiner Freunde ihm keine jener lebhaften Freuden
mehr gewähren würden, die uns das Leben lieben lassen.
Er hatte sich freiwillig zu große Entbehrungen auferlegt;
nichts hatte mehr Werth für ihn, als die Arbeit, der er
sich weit weniger in der Absicht hingab, Ruhm und
Glück dadurch zu ernten, als um seine fcnsteren Ideen
dadurch zu berscheuchen. Im Uebrigen muß ich sagen,
daß sein religiöses Gefühl tief und innig, wenn auch
schon nicht entwickelt genug war, 1md bei Erwähnung
einer verwerslichen That wiederholte er mir mehrmals,
daß, so lange er denken könne, er stets dieselbe Ansicht
gehabt. Aber seine geistigen Fähigkeiten waren tief er:
fchüttert und angegriffenI Selbst seine physische Natur,
durch lange Ueberanstrengung erschöpft, war nicht mehr
im Stande, das Unglück auszuhalten.
,,Jch kann mich heute über einen so schmerzlichen
Gegenstand nicht weiter auslassen. Die Erinnerung an
mein Unglück ist zu neu und zu bitter, als daß ich mich
nicht im Interesse meiner Pflicht zerstreuen und in die
Zukunft und die Zeit vorgreifen sollte, die der einzige
Arzt ist. Ich gehe nach La Chaux:de:Fonds, um mit
unsern armen Schwestern zu weinen und uns gegenseitig
zu trösien.U
Als Ach Aurölr einen Monat nach dem Tode Leopolds
von seinem ersten furchtbaren Sthmerze etwas erholt hatte