Volltext: Wilhelm Kaulbach (Bd. 1)

11iliensiegel. 
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kein einziges Wort steht, das ans3drüikt, was ich wünsche und daß icJ 
mein Leben lang aus ganzer Seele und aufrichtig verbleibe 
Jhre treue dankbare Freundin 
Jenny Lind. 
Von dem Unglück des Arnemannsihe11 Hauses in Altona haben Sie 
vielleicht gehörtP Können Sie meine undeutliihe Hand lesenP 9Jieinen 
Segen füge ich bei, der gilt für alle, die ich liebe, Gott schüt,5e Sie.U 
Im folgenden Jahre entsagte Jeuny Lind der Bühne vollständig, 
wie sie sich vorgenommen hatte, und widmete sich von nun ab aus: 
schließlich dem Konzertgesange. In einem ihrer londoner Konzerte vom 
Jahre 1849 spielte zum ersten Male ihr späterer Ehemann, der Pianist 
und Komponist Otto Goldschmidt, geboren 1829 in Hamburg, der die Sän: 
gerin 1851 auf ihrer von Julius Benedikt und dem Jmpresario Barnu1n 
veranstalteten Triumphreise durch Nordamerika begleitete; die Hochzeit 
fand 1852 in Boston statt. 
Jn1 Jahre 1846 starb der alte Langer, der Direktor der könig: 
lichen Gemäldesam1nlung in München. Die freigewordene Stelle hätte 
Ernst Förster gerne gehabt, der sich gerade in Berlin aushielt. Frau Ennna 
ging deshalb gleich zu Kaulbach, ,,den1 einzigen, dessen geltendes Für: 
wort er haben konntet, und dieser war, wie sie ihrem Manne schrieb, 
,,so herzlich und freundlich, daß sie die ganze Nacht sein Ton und seine 
Gestalt aus dem Schlafe weckte.H Er bat sie, sich ganz auf ihn zu 
verlassen. Auch an den König schrieb die eifrige Frau, nachdem eine 
Andienz wegen 11nwohlseins des hohen Herrn gescheitert war. Aber 
die Antwort stand bald in der Zeitung. Zi1n1nernIann erhielt die 
Stelle. 
Ein andrer Todesfall griff dem Künstler tief in das Herz. Bei 
seinem jüngsten Aufenthalte in Mülheim sollte Kaulbach den Vater zum 
letzten Male gesehen haben. Die Erinnerung blieb eine schöne nnd 
doch auch schmerzlichen Vor Ablauf des Jahres fand der alte Mann 
seine ewi e Ruhe. 
1 Kurz; vorseinen1 Tode entwarf der Vater noch für den ,,Hos1nalerH, 
der seit Neujahr ,,geadeltH war, ein Wappen, über das er a1n 10. Oktober 
1846 selbst schrieb: ,,Abgesprochenern1aßen erhältst du die Zeichnungen. 
Jch habe sie solcher Art entworfen, daß damit das Siegel ein Kam: 
bachfches Familiensiegel, nebst Kombination der Symbole, bleibt, die 
du als Attribute deines Siegels gewählt hast, und in dieser Größe bin 
ich auch noch imstande, dir ein sauberes Knnftprodukt zu liefern, und 
besonders gern würde ich dieses noch machen, weil es meine letzte Arbeit 
dieser Art und für dich ein teures Andenken sein würde. Hier steht
	        
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