Volltext: Wilhelm Kaulbach (Bd. 1)

Anknüpfungen 
Berlin, 
mit 
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Organisation der Akademie zu beaustragen. Jih halte den Cornelins 
nicht für den Mann, weleher sich mit adtninistrativen Geschäften ab: 
geben kann, und ich halte die hiesige Akade:nie für einen unheilbaren 
Kranken. Es wäre so einfach, dem Cornelius einen angemessenen 
Wirkungskreis anzuweisen. Jch würde ihm einen Saal öffnen im 
Schloß, in der Universität oder in der Akademie und würde ihm sagen: 
,,MalelH Auch würde ich ihn auf jede Weise auszeichnen, damit die 
Köter nicht bellen, denn die Berliner Köter und alle möglichen Köter 
lVUI11 Cup Nord bis z1un Cap der guten HossnnngJ bellen nur, wenn 
die Macht, sie möge König oder Pöbelgunst heißen, sie nicht schirnit. 
Was ich von der Akadeniie gesagt habe, bedarf auch noch seiner Er: 
länternng. Die jungen Leute haben da Gelegenheit zu lernen, nnd in 
dieser Hinsicht ist sie von Nutzen, aber die vier Fünftel der Professoren 
sind furchtbar schwach, und es herrscht unter ihnen ein Geoatterschaftgs: 
geist, der, wenn er nicht im Zaume gehalten wird, alles gern in seine 
eigene Nichtigkeit hineinziehen 1nöchte. Man lasse die Akademie lehren, 
aber man lasse nicht zu, daß sie ihren Einfluß auf die Knnstausstellung, 
auf die Bestellungen, auf andere Künstler, die. nicht derselben angehören, 
ans Diisseldorf und so weiter übe, denn was sie berührt, wird morsch. 
Die Lippn1annsche Erfindung ist mit 500 Reichsthalern lebend: 
liinglirher Pension belohnt worden.  ist eine der größten Mysti: 
fikationen, die je einem Menschenkinde gelungen ist. H ,Jch habe gestern 
die Komposition des Cornelins, die er für mich vorgenommen hat, ge: 
sehen.  giebt keine Worte für die Freude, welche mir dieser Anblick 
gewährt hat. 
Schließlich: ich freue mich auf Jhren Edelknappen nnd lebe in 
der Hoffnung, daß, wen11 sich alles entwickelt und unser hocsherziger 
nnd kluger Herr Zeit haben wird, alles zu ordnen, alles in Gang zu 
bringen, Jhre Ankunft hierher von selbst durch dass Schicksal herbei: 
geführt wird und Sie uns angehören werden. 
Ihr Freund und wär1nster Anhänger 
Berlin, den 12. Wink 1841. A. RaezynsJki.ss 
Man sieht, Raczhnski sah mit vornrteils5losen, klugen Augen nnd 
wollte vor allem, daß nichts Voreiliges von Seiten Kanll1aihEJ geschah. 
Aber er war in der nächsten Zeit offenbar ohne Ablaß bemüht, für 
feinen Schütg,ling irgend einen geeigneten Posten zu finden und ihn 
Weh Norddeutschland zu ziehen. Schon am j1. Oktober 1841 wußte 
er ihm sogar mit einem ziemlich positiven Antrage zu konnnen. Er 
fthkieb: ,,Man hat mir aufgetragen, folgenden Vorschlag an Sie zu 
rirhten: Möihten Sie wohl der Gründer einer Knnst:Lehranstalt in
	        
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