Malerei.
Die Helden fei11er Bilder sind meistens Bauern oder Proletarier, die i1n Wirtsshc1use trinken,
falsch spielen, sich dann priigeln CFig. 309J n11d vom Dorfbader die Wunden verbinden lassen.
Die Ableitnng dieser Szenen von den seit langer Zeit beliebten allegorischen Darstellungen der
fünf Sinne läßt sich nicht von der Hand weisen. Drastisch genug ist der 7;Gesehmackc: in dem
Burschen, welcher eine bittere Arzuei einnimmt, und das ::Gesühlic in dem geprügelten nnd bei
dein Verbinden seiner Wunden winsel11den Riipel wiedergegeben Cbeides in der Städelschen
Galerie in FranksnrtJ. Doch liegt der Schwerpunkt der Bronwerschen Bilder nicht in diesen
Beziehungen. Seine Figuren find auf einen festen Lebensboden gestellt, allerdings ans den
Boden urwiiehsiger GeIneinheit, so daß der Blick sich erst ans die geschickte GrnpPiernng nnd
die kräftige, warme, dabei wunderbar verschmolzene Färbung ri6hten muß, um den ersten häs;:
lichen Eindruck zu iibern1inden. So wenige Jahre auch die uns bekannte Wirksamkeit Bronwers
währte, so läßt sich doch eine allmähliche Wandlung in seiner malerischen Technik erkennen.
Während er in der ersten Zeit eine reichere Farbenleiter benutzt, die einzelnen dick anfgetragenen
Farben fein verschmilzt, stimmt er in den letzten Jahren die Bilder, an Frans Hals in Haarlem
erinnernd, mehr auf einen Ton, geht von einer hellbrannen Untermalung aus und gewöhnt sich
einen mehr getnschten Auftrag an. Brouwers 1nalerische Vorzüge sind nnleugbar. Doch fehlt
ihm der freie Humor, welcher Verwandte Schildernngen holländischer Maler auszeichnet, und
wenn er auch die Malweise ändert, die an Karikatnren erinnernden Ramsnasen, mit welchen
er seine Figuren ausftattet, kehren immer wieder.
Volkstümlicher, leichter genießbar sind schon von altersher die Bilder des David Teniers
gewesen. David TeniersZ zum Unterschied von seinem gleichnamigen, wenig
bekannten Vater der jüngere genannt, in seinen späteren Jahren in Brüssel ansässig, stand