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Giebel den reichsten Schmuck. Durch eine mächtige Freitreppe wird die Wirkung noch verstärkt.
Den besondere1i holländifchen Bauthpns, die Freude am Derbkräftigen, welche nur an den Ecken
ii1id i1i den Krönnngen sich eine reichere Dekoration gestattet, dabei offen nnd ehrlich alle Formen
gebraucht, giebt vielleicht noch besser das Schlachthans in Haarlem CFig. 202J kund. Lieben
de Key, von dem auch mehrere Bauten in Lehden herrühren dürften, hat es 1602 entworfen.
Nicht in dieser Richtung, sondern wieder mehr im Anschluß an die Regeln der italienische11
Bciukunst, nur daß sie mit einer gewissen Trockenheit angewandt werden, bewegt sich die weitere
Entwickelung der holländischen Architektur, wie das Rathaus von Amsterdam CFig. 203J,
ein Werk des Jakob van Kanipen C1648J, zeigt. Frankreich war auf diesem Wege voran:
gegangen, während in Belgien das üppig nialerische
Element bis zum Schwulste fortschreitet CFig. 204J.
Der Glanz der niederländische1i Malerei blendet
unseren Sinn, sodaß wir nur allzu leicht die historische
Bedeutung der niederländischen Architektur vergessen. tat
Doch darf sich auch diese großer Erobernngeu rühmen.
Die belgische Baukunst hat sich in den katholischen Ists iiEZiijii1eiiijLM
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sJcheinlanden, die hollandische insbesondere in den nord: Es
deutschen Kiistenstädten bis nach Danzig einen reichen HJ,s; Mc
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on ganz anderer Weise, als in Frankreich, Z, ,.t
gewinnt in Deutschland die Renaissancearchitektur
Verbreitung und Herrschaft. Die Kenntnis der Re: f As UT
naissanceformen muß von der Einführung des Re: H
naissancestiles in die Bankn1ist scharf unterschieden is sJI.Is
werden. Die ersteren begannen schon am Anfange Iiktis ,
des 16. Jahrhunderts ini Kreise des Holzschnittes und Tit
Kupferstiches heimisch zu werden und wurden vo1i den f
Malern eifrig studiert. Das flache Renaissaneeornainent H
erobert sich rasch eine allgemeine Beliebtheit 1n1d erfreut
sich der mannigfachsten Verwendung. Maler schmücken HiiT
den Hintergrund der Bilder gern mit italienischen sJ;T ; gis
Säulenstellnngen, Bildhauer verfnche11 sich in der Hi.
Piedergabe sIput.tikc, der reizenden Kindergestalten, Fig. W, Pm.ml eines Ha11fCI
in deren Schopfung die Renaissanee uner1nudlich ist. in cgknm,C,.p9U. 17, Jahrg.
Die Vorlageu für Kuiisthandwerker erscheinen gleich:
falls reich an Renaissancemotiven iind lenken die Dekoration in die Wege des neuen Stiles.
Zuletzt erst folgt der Bewegung die Architektur. Jhr Weg beschreibt eine förmliche Kurve.
Anfangs werden die dekorativen Formen der oberitalienischen Renaissanceknnst treu wieder:
gegeben und Bauten errichtet, welche vollständig den italienischen Charakter an sich tragen.
Seit der Mitte des Jahrhunderts treten zahlreiche Kräfte selbständig auf 1ind bemühen sich,
durch eine eigentümliche Ornamentik den neuen Stil mit der heimischen E1npfindungsweise eng
zu verknüpfen. Gegen das Ende des Jahrhunderts gewinnen die italienischen Vorbilder wieder
neue Macht. Doch stehen die Künstler zu ihnen nicht mehr in einein naiven Verhältnisse; sie
erfreuen sich nicht bloß an der feineren Forniensprache, sondern handeln nach theoretischen
Springer, Kuus:geskhichte. 1v. 25