Orient.
AegIJpten.
wird aber auch der Stil der Bildwerke bedingt. Die paarweise Aufstellung, die Anordnung
größerer Reihen verleihen den Statuen das Gepräge der Unbeweglichkeit und lassen sie leicht starr
aussehen. Sie sind dem Gesetze der Symmetrie unterthan nnd entbehren, wozu schon die
meistens kolossalen Verhältnisse ausfordern konnten, des individuellen, persönlichen Ausdrucks.
Wie sie da sitzen, die Beine im rechten Winkel geneigt, die Arme eng an den Körper gedrückt,
den Kopf gradeaus gerichtet, wie sie vor den Pfeilern stehen, mit gekreuzten Armen und
geschlossenen Beinen, erscheinen sie als die Sinnbilder empfindungsloser, ewiger Ruhe. Die die
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Fig. 34. Osiris:LunuS:Thoth.
Bronzeftatuette im Louvre.
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Fig. 35. Prinzessin Nah:
Holzstatuette im Louvre.
Fassade des Felstempels von Abu Simbel schmückenden Kolosse CFig. 33J Ramses II., der
baulustigste aller Pharaonen, hatte den Tempel zur Erinnerung an seine Siege über Aethiopen
und Syrer errichtet oder die in der Römerzeit so berühmte Memnonsfäule, das Porträtbild
Amenophis 1II., mit einer Zwillingsstatue vor dem Grabtempel des Königs aufgestellt, dürfen
nicht vom rein plastischen Standpunkte beurteilt werden. Sie würden bei größerer Lebendigkeit
in der Auffassung ihren Charakter als ewige Wächter einbüßen. Sie erscheinen mehr gebaut
als gemeißelt und konnten daher auch nach feftstehenden äußeren Maßen CKanonJ geschaffen
werden. Bei den Götterbildern hemmte die gehäufte Symbolik CFig. 34J, bei den Darstellungen
der Könige die ceremonielle Tracht die feinere Dnrdhbildung der körperlichen Formen, so