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v1j.
Bushs
Der
RealiBun1s.
unreife
realistischen Schule. Von den Bildern jener Ausstellnng ist ,,der Frühlings
im Luxembourg: nichts weiter als ein in die Tiefe sich ausbreitendes noch
grünes Kornfeld mit blühenden Apfelbcimnen, Allein so treffend ist der
Boden in die Ferne abgetöut, das Grün im blasfen Mittagslicht so weich
m1d schinnnernd nnd frisch, daß der Blick tief hineingezogen wird und man
sich voll heiterer Gedanken, darin ergehen möchte. Ein anderes Bild da:
gegen, eine Landstraße mit Obstbän1nen und einer Ltinnnerherde nach Sonnens
Untergang, war tansprechend durch die tiefe und kräftige Abeudstinnnnng.
Daneben freilich fand sich ein ,,Schlag von PappelnE, der höchstens durch
seine Naturtoahrheit anziehen konnte.i Auch die Bilder von 1859, nament3
lich ,,die Ufer der Qisett haben noch jenen harmlosen Reiz. Doch streift
schon die skizze1thafte Behandlung die ciußerste Grenze. Noch ist sie berechtigt,
da sie die Form der Dinge wenigstens durch die feine Abstufung der Töne aus
zeigt, wenn auch die Behandlung in breit aufgefetzten, oft nur leicht hinges
riebenen Tinten alles Detail in einförmige Massen znsammenfaßt.
Nenerdiugs geht Daubiguy in dieserHWeise noch weiter. Er hat nur
noch eine entschiedene Gesannntwirtung im Auge, die wie Ein voller starker
Ton in den Beschauer einschlagen soll. Nun sucht er auch Stinnnungen
auf, die wenngleich in der Natur häufig doch in die Malerei bisher kaum
Eingang gefunden, nnd wählt dazu nieht selten einen Natnrausschnitt, der
vollkonnnen reizlos ist nnd sicher keinen Wandersmann zum Verweilen ein:
laden würde. Eine Schafhiirde auf scholligent Stoppelfeld bei einbrechender
Nacht, sein elendes Dorf am abhäugenden Rand eines schmuhigen Baches
in später Dämmerung cbeide 1861J, ein Mondschein durch diistere Wolken
auf ödes Haideland mit ein paar Hütten C1865J; Landschaften, die nur
durch die Kraft des Tons, die.Energie der Gesa1nmtstiunnnng wirken wollen,
auch ans den zuriicktretendeu Beschauer. diese Wirkung nicht verfehlen, aber
ans der Nähe gesehen nichts weiter sind als eine nnterschiedslofe.Masse
fett und breit hingefetzter Piuselstriche. Mitunter kehrt der Maler zu einer
freundlieheren Natur zurück, namentlich zu den grünen Ufern der Oife, wo
Ich runde volle Bäume. im stillen Wasser spiegeln nnd über den saftigen
Wiesen die Ruhe somn1erlicher Lüfte liegt. SolchesStinnnnngen, den Abs
glanz einer lichte nnd farbeuvollen Natur, weiß er frisch wie immer mitzni
theilen, wenn auch nun die Behandlung Form.und Gestalt der Dinge
allzusehr verschwemmt.
Keiner der Uebrigen kommt Daubigny gleich. Charles Leroux lgeb.
gegen t808J, der ungefähr gleichzeitig mit ihm austrat, gibt mit rauhem