432
Bachs
1. KcIps
Die kleineren MeifIer der hiftorischen Richtung.
dennauch die verschiedensten historischen Vorwürfe über denselben theatra:
lischen Leisten schlug, der die klassische Weise kennzeichnet Caußer den oben:
genannten Bildern aus der Zeitgeschichte Einnahme von Brescia, Schlacht
bei Ascalon u. s. f.J. Endlich gehört in diese Klasse noch DeEsireZ
Court Schüler von Gros, dem wir schon unter dem Pers
trait: und Mode1nalern begegnet sind. Ein Talent, das sowol in diesem
süßen und frivolen Jdealis1nus als in den ofsiziellen Gesehichtsbildern ge:
radezu zu Grunde gegangen ist. Sein erstes größeres Werk ,,der Tod
Cäsarslt, oder vielmehr die Rede des Antonius an das Volk nach dems
selben cvom Jahre 1827, im LuxenbourgI, hatte große Hoffnungen
erweckt; wirklich zeichnet sich dasselbe vor den klassischen Bildern der
Zeit, wenn es auch von ihren Mängeln nicht frei geblieben, durch die
lebendige Anordnung und die Energie der Darstellung aus. Einmal von
dem Weg der ernsten Kunst abgegangen, auf leichten Verdienst nnd den
Beifall der Menge aus hat der Maler später etwas Tiichtiges nicht mehr
hervorbringen können. Daher stehen seine historisihen Darstellnngen, die
meistens Momente aus der Zeitgeschichte behandeln, auf derselben Stufe,
wie seine Portraits, worin er mit äußerlicher Geschicklichkeit jene abgei
schliffene modische Elegauz der Erscheinung gibt, die wir im vierten Buche
als das Kennzeichen einer ganzen Gattung angetroffen haben. Es
Bedeutender sind zwei andere Meister, die ebenfalls aus der älteren
Schule kommen, aber von ihren Mängeln sich zu befreien.suchten, indem
sie auf dem Felde der Geschichtsmalerei, ohne sich geradezu den Roman;
tikern zu nähern, zwischen beiden Kunstweisen eine mittlere Stellung eins
nahmen. Der Eine Charles Steuben zu Baucrbach
im Badischen geboren, ist mit seinem Vater als Kind schon nach Nuß:
land, dann früh zu seiner Ausbildung nach Paris in Gerards Atelier
gelonnnen und dort den größten Theil seines Lebens geblieben, zählt
daher zur sranzösisc;en Schule. Schon 1812 fand er mit einem Bilde,
das Peter den Großen auf den: Ladogasee während eines Sturmes dar:
stellte, wie er unter der Verzweiflung der Matrosen mit kühnem Muth
das Steuer ergreift,IJ so entschsieden.en Beifall, daß es später Lndrvig XVIII.
in einem Gobelinteppiih für den russischen Kaiser Alexander kopiren ließ.
Noch ist freilich in den Figuren das biihnenhafte Pathos der David7:
schen Schule. Auch in seinen späteren Werken gelang es Steuben nicht,
Lithographitt von C.
Kaufmann.