Ehassskiaü.
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Zu ihnen zählt namentlich die AnsInalnng der Taufkapelle in St.
Roch. Von den beiden Wandgecnälden schildert das eine, das die Taufe
des Ennuchen einer aeihiopischen Königin durch den h. Philipp darstellt,
vornehmlich in dem reichen Gespann derselben die iippige Pracht nnd in
ihr selber eine weiche liissige Schönheit des Morgenlandes. Das andere,
das die Taufe von Jndiern nnd Japanesen durch den h. sFranc;oissXavier
zum Gegenstande hat, gibt dem Maler Gelegenheit, verschiedene .Racen:
typen in ihrer natürlichen Eigenheit vorzufiihren und in diesMannigfaltig:
keit der menschlichen Fleischfarbe einen koloristischen Reiz zu legen. In diese
Periode gehören außerdem noch eine Krenzabnahn1e im HeZmicycle von St.
Philippesdu:Roule und die Ausschmiickung der großen Treppe des Rech:
nungshofes im Palast des Staatsrathes. Von den Staffeleige1nälden dieser
leHten Zeit hatte schon durch den behandelten Stoff sein ,,Tepidarium
in Pompeji0 im Salon von 1853 einen nicht unbedeutenden Erfolg Geht
im LuxembourgJ: eine Anzahl junger rö1nischcr Frauen nach dem Bade in
den verschiedensten Stellungen, zum Theil noch nackt und in anmuthiger
Ruhe, zum Theil sich ankleidend, die so ihre schönen, zarten und
warmschimmernden Formen von allen Seiten dein Auge des Beschauers
enthiillen. Ein Bild, das über die Reinheit der Form hinaus den
lebendigen Reiz des Fleisches wiedergeben will und in dem doch wieder
das sinnliche Leben nicht voll und frisch genug ausgesprochen ist; zugleich
ein Beispiel dafür, wie neuerdings die idealiftische Schule in die Kiihle
ihrer geläuterten Anschauung ein sinnliches Element hereinzieht, un: sich
eine größere Wirkung zu sichern.
Die 53ildnißmalerei srit der Restauration und der SIdraliHnu15 als zksUod2lxuui1.
Schon bei Jngres haben wir gesehen, wie ihn feine Kunstweise gerade
für das Bildnis; vorzugweife befähigte. So war es auch mit feinen heri
vorragendeu Schülern. Juden fein studirten und mit den: tieferen Vers
ftändniß des Baues wiedergegebenen Köpfen die entscheidenden Züge der
Individualität und den gediegenen Ausdruck des in der Erscheinung einfach
beschlossenen Seeleulebeus festzuhalten, mußte vorab denen angelegen fein,
welche in der Idealität der Form zugleich die charaktervolle Wahrheit der
Natur zu treffen sich bemühten. Namentlich zeichneteu.fjch in dem Fache
Flandrin und nach ihm A1nauryiD11dal aus.