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Skizzcn.
zur Pflege von Handel, Ackerbau nnd Wissenschaft. Ob:
wohl seine rastlose Thätigkeit nie ermiidete, so verwendete
er sie doch von jeYt an hauptsächlich auf die Werke des
Friedens, die er nun ebenso eifrig suchte als ihm früher
Kämpfe gewiß nicht unerwünscht waren. Einzelne Kriege
nnd Grenzstreitigkeiten lief; er durch seine Söhne Karl
nnd Pipin ansfechten.
Der eigentliche Begründer der Monarchie in Deutsch:
land ist Karl der Große, und dem Lebenszwecke, den er
sich gestellt hatte Ausbildung und Feststellung einer
erblichen, nnnmschränkten, monarchischen Regierungsforn1
entsprechen seine Staatseinrichtungen. Um zu diesem
Ziele zu gelangen, suchte er hauptsächlich die Rechte des
Abels allmiilich aufzuheben und so dessen Unabhängig:
keitssinn zu untergraben; und als zweites Mittel betrieb
er die Organisation der Kirche und die Anstilgung der
altdeutfihen Religion mit dem größten Eifer. Denn wie
gut sich die Religion zu den Zwecken der Regierung ge:
brauchen lasse, und in welch enger Verbindung das kirch:
liche und staatliche Leben der Völker stehe, hatte schon
Karl der Große begriffen. In Sachsen war seine erste
Sorge, überall, wo er irgend festen Fuß gefaßt hatte,
sogleich Bistiimer zu errichten. Solche entstanden denn
in Paderborn, Münster, Osnabrück, Minde11, Verden,
Bre1nen, iHildesheim und Halberstadt. Durch Einführung
des Zehntgesetg,es wurde denselben auch eine tüchtige
materielle Grundlage, eine reiche Einnahme geschaffen,
und durch Einhaltung strenger Subordination des niedern