Volltext: Freie Studien (Bd. 4)

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Studien. 
Freie 
Die utilitarische Produktion hat innere, absolute Grenzen; 
indem sie das Angebot vermehrt, vermindert sie not: 
wendig die Nachfrage. Hier ist die höchste Jntellixjenz 
unfähig, die Gesetze der Natur zu verändern, und die 
Einwirkung des Staats wird unmächtig. Die Kunst 
dagegen kennt nur äußere, relative Grenzen; sie vermehrt 
daher allmälich die Nachfrage, indem sie das Angebot 
vermehrt. Hier begegnet die J11telligenz keiner spezifischen 
phyHschen Schranke, sondern nur den allgemeinen Be: 
dingungen von Raum, Zeit und Mittel, welchen alles 
Existirende unterliegt, und der Staat wird durch nichts 
verhindert, seinen fruchtbaren Einfluß auszuüben. Er 
braucht nur die individuellen Anstrengungen mit seiner 
Kollektivkraft zu unterstiitg,en, und eine freie, ihrem Wesen 
nach fortschreitende Produktion erblühen zu sehen, die, 
weit entfernt, die Produktionszentren zu verlegen, den 
allgemeinen Reichtum vermehrt und allen nüYt, ohne 
jemand zu schaden. 
Und in der That sucht der Mensch, sobald seine 
materiellen Bedürfnisse befriedigt sind, nur nach jenen 
Erzeugnissen des Geschmacks, deren schöne Form das Ge: 
präge des Geistes trägt; was er alsdann verlangt, ist 
das künstlerische Element. Nur mit Hilfe der Kunst kann 
daher die Industrie sich ausdehnen, und eine soziale Macht 
wird sie nur in dem Maß, als die Kunst in den Kreis 
der Produktion tritt. Alle jene gewaltigen, mit Stahl 
und Eisen, mit Feuer nnd Dampf vollbrachten Arbeiten 
finden ihren Abschluß nur im artistischen Produkt. Die
	        
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