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Studien.
Freie
Die utilitarische Produktion hat innere, absolute Grenzen;
indem sie das Angebot vermehrt, vermindert sie not:
wendig die Nachfrage. Hier ist die höchste Jntellixjenz
unfähig, die Gesetze der Natur zu verändern, und die
Einwirkung des Staats wird unmächtig. Die Kunst
dagegen kennt nur äußere, relative Grenzen; sie vermehrt
daher allmälich die Nachfrage, indem sie das Angebot
vermehrt. Hier begegnet die J11telligenz keiner spezifischen
phyHschen Schranke, sondern nur den allgemeinen Be:
dingungen von Raum, Zeit und Mittel, welchen alles
Existirende unterliegt, und der Staat wird durch nichts
verhindert, seinen fruchtbaren Einfluß auszuüben. Er
braucht nur die individuellen Anstrengungen mit seiner
Kollektivkraft zu unterstiitg,en, und eine freie, ihrem Wesen
nach fortschreitende Produktion erblühen zu sehen, die,
weit entfernt, die Produktionszentren zu verlegen, den
allgemeinen Reichtum vermehrt und allen nüYt, ohne
jemand zu schaden.
Und in der That sucht der Mensch, sobald seine
materiellen Bedürfnisse befriedigt sind, nur nach jenen
Erzeugnissen des Geschmacks, deren schöne Form das Ge:
präge des Geistes trägt; was er alsdann verlangt, ist
das künstlerische Element. Nur mit Hilfe der Kunst kann
daher die Industrie sich ausdehnen, und eine soziale Macht
wird sie nur in dem Maß, als die Kunst in den Kreis
der Produktion tritt. Alle jene gewaltigen, mit Stahl
und Eisen, mit Feuer nnd Dampf vollbrachten Arbeiten
finden ihren Abschluß nur im artistischen Produkt. Die