und
Kunst
Ockonomie.
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Industrien um dass doppelte übersteigt. Vom ökonos
mischen Standpunkt ist somit die Kunst diejenige Industrie,
welche am meisten einbringt, und folglich zur Vermehrung
des öffentlichen Reichtums die geeignetste ist. Dieser Vor:
zug sollte hinreichend scheinen, um ihr einige Ehrerbietung
von seiten der Oekonomisten einzutragen.
Das ist aber nicht alles: die Kunst produzirt übers
dies einen bleibenden Wert, gewissermaßen ein Grundstiick,
das mit der allgemeinen Bildung von Jahr zu Jahr
zunimmt und seinen ursprünglichen Preis verdoppelt und
verdreisacht, während der von der Industrie erzeugte Wert
von Tag zu Tag abnimmt, um zuletzt gänzlich zu ver:
schwinden. Man wird vielleicht sagen, die Wertznnahme
des Kunstwerks stelle nur den angesammelten Zins des
zu seiner Erwerbung verwendeten Kapitals vor. Aber
diese Behauptung wäre unrichtig; denn das artistische
Produkt zahlt die Jnteressen seines Kapitals durch die
Dienste, die es leistet, so gut, wie das industrielle Produkt.
Nur legt. leYteres das Kapital mit Verlust des Grund:
stoiks an, während das Kunstwerk das Kapital bewahrt.
Uebrigens läßt sich die moralische Rente, welche das
Kunstwerk dem Beschauer bezahlt, vermittelst einer Aus:
stellung in klingende Münze verwandeln. Aber die Ein:
kiinfte, die es gewährt, sind hie1nit nicht erschöpft, denn
es trägt vermittelst der Nachbildung mehr als Wucher:
zinsen. Die Kunst ist also durchaus nicht im Rückstand
dem Gläubiger Staat gegenüber: im Gegenteils Und
die Oekonomisten, wenn sie nachrechnen wollten, würden