Vorwort.
wollen nicht, daß man die Wahrheit öffentlich ausspreche
u11d allem Volk mitteile: das Wissen für die Führer
für die Geführten der Glaubet Die Errungenschaften
des freien Gedankens, an welchen die ganze Nation mit:
gearbeitet hat, möchten diese sich selbst so nennenden
,,besten MännerE zu ungestörter Aus5beutung für sich
allein behalten; und indem sie ihren Egoi6mus hinter
einein Liberalismus verbergen, welchem ihre ,,Mäs3igungt
die Fortschrittsbeine zu kiirzen versteht, wissen sie sich in
Staat und Gesellschaft das große Wort und den guten
Plagt zu sichern. Dies ist der eigentliche Grund ihrer
sorglichen Zurückhaltung; denn die Befürchtung, daß die
Wahrheit der denkunfähigen Menge gefährlich werden
könnte, ist Selbsttäuschung oder Heuchelei. Jm großen
und ganzen ist die Wahrheit immer heilsam, der Jrrtum
immer verderblich; hängt doch die Wohlfahrt der Gesell:
schaft lediglich von der geistigen Befreiung der Massen
ab. UeberdieS wird sich kein vernünftiger Mensch ein:
bilden, daß ein Buch spekulativen Jnhalts den gläubigen
Bauern vo1n Christentum bekehre. Ein solches Buch
wird nur von Leuten gelesen und verstanden, welche dem
Glauben längst durch eigene Zweifel entwachsen und an
begriffliches Denken gewöhnt sind. Diese kann es bloß
im Streben nach Wahrheit, also in der Sittlichkeit