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Bilder.
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um die traditionelle Lilie sind Maibluinen angebracht,
welche Zeitblon1 besonders zu lieben scheint und allen
feinen Marien in den Jungferntopf pflanzt. Die Staffel
ist mit trefflich gen1alten, charaktervollcn Köpfen auf Gold:
grund Christus mit den zwölf Aposteln gefch1niickt
nnd enthält auf der hinteren Seite wieder das Schweiß:
tuch. Doch ist hier die Ausführung dieses an gleicher
Stelle häufig behandelten Gegenstandes, wenn auch leicht
gehalten, doch gediegener als auf der Eschacher Predella.
Der Christ11skopf hat bedentnngsoollere, vergeistigtere Züge
und die Engel sind ebenso lieblichen Angesichts als herz:
lichen Aufblicks. Zum Zeichen, wie viel er von diesem
Werk halte, hat der Künstler auf der Rückseite des Kastens
inmitten reichen gotischen Lanbornaments sich selber ab:
gebildet, in der Hand ein Schriftband: ,,Das wert hat ges
macht bartholon1e zeytblo1n 1naller zu ulm 1497U. J1n
ganzen zeigen diese Bilder wohldrapirte Gestalten von
stiller Würde und schlichtem Adel, bei schöner, tiefer, har:
nionifcher Färbung. Leider wurde der Kopf der begrüf3ten
Maria von einem iibereifrigen Retoucheur zu einer siif;lich:
Verfchlinnnbesfcrung, von der offenbar das Jesuskind der
Darstellung auch etwas abbetonnnen hat. Gliicklicheriveise
blieb die Madonna der Anbetung unverfehrten Charakters;
So viel uns bekannt, war der Stuttgarter Hofmaler
Gegenbauer der Missethäter, während an den beiden Jo:
hannes von Efchach der Augsburger Konservator Eigner
sich versiindigt hat. Wenn die öffentlichen Galerien