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Schwarzwaldgegend: Waldeiken und Wiesengründe, Berg:
rücken 1nit ihren Einschnitten und Wasserliinfen, bannt:
beschattete Landstraßen und Thalwege, die zwischen den
waldigen Höhen verschwinden. All diese Bilder bekunden
ein lebendiges Gefühl für Erdbildung und Beleuchtung,
eine frische, sreudige Anschauung der Natur, welche nicht
in diese hineinträgt, sondern aus ihr herausholt.
Ueberhaupt übt des Künstlers landschaftlicher Sinn
einen wohlthuenden Einfluß auf seine ganze Darstellungss
weise, wie denn auch bei Tonbildern das landschaftliche
Moment des Beleuchtungsessekts und Gesamteindrucks von
größter Wichtigkeit ist. Dieser Anlage verdankt .Hase1nann
auch sein Verständnis für die geheimnisvolle Wirkung der
Räun1lichkeit. Seine Gegenden haben Grund und Boden,
in seinen Stnben ist Raum, an seinen Tischen gibt7s Platz,
auf seinen Stühlen kann man sitzen. Da ist keine jener
konventionellen Anordnungen, bei welchen man sofort
spürt, daß man eine komponirte Gruppe, aber kein wirk:
liches Geschehnis vor sich hat; da ist Regung und Be:
wegung. So erhält man den Eindruck der Wahrheit,
und, wie der Franzose sagt: 0n croit que c7est aktive.
Und dieser Glaube geht um so leichter ein, als
Hasemanns figürliche Darstellnngen ebenso ungekünstelt und
naturwüchsig sind wie seine landschaftlichen. Er fragt
sich offenbar in erster Linie nicht, wie kann ich ein hübsches
Bild zusammenstoppeln, sondern wie verhält und bewegt
sich dieser gegebene Mensch in dieser gegebenen Situation;
nur auf dem Wege der Wahrheit sucht er die Schönheit,