,Faust.
LiezensMayer
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und
Seit3.
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wollen. Aber nach einigem Betrachten söhnt man sich
sehr bald mit diesem Gegensatz, aus und findet dann eine
Befriedigung, die man nicht vermissen möchte. Denn eben
der zeichnerische Charakter der Ornamentirungischmiegt
sich dem typographischen Teile vortrefflich an und bildet
einen natürlichen Uebergang, eine künstlerische Verbindung
zwischen Buch und Bild. Ueberhaupt geben die reichen
Umrahn1ungen der Bilder dieser Jllustration einen ganz
besonderen Reiz.
Etwas störend dagegen ist der Umstand, daß die
dreizehn großen, dem Texte nicht eingedruckten Bilder in
Stahl: und Kupferstich statt in Holzfchnitt ausgeführt
sind, was der Einheit der artistischen Wirkung Abbruch
thut. Die beiden graphischen Formen beeinträchtigen sich
gegenseitig, indem der Stahlstich den Holzschnitt unzarter,
der .Holzschnitt den Stahlstich weichlicher erscheinen läßt,
als sie in Wirklichkeit sind. Doch vermählt sich der
Tiesdruck immerhin leichter mit dem Hochdruck als die
Photographie, die in einem Buche stets. eine 1nißliche
Rolle spielt.
Die Darstellung Liezen:Mayers ist, der Empfindungs:
und Anschauungsweise nach, die, eines edleren Naturalis:
mus, welcher der idealifirenden Phantasie den nötigen
Spielraum läßt, ohne jener konventionellen Allgemeinheit
einer inhaltlosen Werkstattidealität anheimzufallen. Seine
Zeichnung dürfte wohl da und dort etwas mehr Kenntnis,
seine Detailausführung etwas mehr Bestimmtheit zeigen
und seine malerische Anordnung sich von Beleuchtung und