Germanischc Tradition.
Aus.
Cz
glücklich vereinigen. ,,Der junge Lnther,H zum Bei:
spiel ,,der vor den Thüren singt,tt ist ein solches
Bild; man bewundert hier namentlich ein six;endes junges
Mädchen von jener eingeborenen Schönheit, die das
Gegenteil jeder oberflächlichen Eleganz und das offenbare
Gepräge einer schönen Seele ist.
Auch ,,Luther bei seinem Freunde KranachU, wie er
eben zum Porträtiren sitzt, ist ein tiichtiges kleines Bild,
ganz mit jener 1lninittelbarkeit nnd Natiirlichkeit der Eins:
psindnng ko1nponirt,gdie Leys auszeichnet. Leider strebt der
mit den Kranachschen Malereien gesrh1niickte .Hintergrund,
so schön er im Ton ist, zu weit nach vorn. Ein ähnlicher
Gegenstand, ,,Lnther zu Hansett, wie er mit seinen Frenn:
den die Bibel iibersex;t, ist von nicht minder gelnngener
Auffassung; nur ninnnt hier das bnhenscheibige Fenster,
an welchem die strickende Katharina von Born sitzt, 1nit
seiner effektvollen Lichtwirkung das Auge so in Anspruch,
das; das Geiniilde eigentlich in zwei freilich gleich hübsche,
aber doch verschieden wirkende Bilder zerfällt.
Sein ,,Resor1nistisches Konventikel in der Pelikans:
alleeH zeigt gleichfalls die Vorzüge des Meisters in nicht
gewöhnlicher Weise. Einige der Männer könnten sich
freilich etwas gesch1neicheltere Porträte wünschen, auch ist
die Bewegung der Gruppen wie in den Leysschen
Bildern überhaupt keine sehr erregte; dagegen trägt
alles den Stempel einer so ungeschminkten und soliden
Wahrheit, das; nirgends die Spur einer gekiinstelten
Empfindung zu entdecken ist. Die Znhörer, Männer und
Pfan, Kunst und Kritik. l. Z