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Malerei.
Deutsrhc
und von den Franzosen überholt wurden, welche die
nioderne Malerei zuerst zu einer eigenartigen, selbständigen
Kunstweise ausbildeten.
Allerdings strebte die Diisseldorfer Schule nach einer
Darstellung, welche der Natur näher trat nnd den Wert
der Farbe keineswegs oerkannte; aber was auch Bende:
1nann, Sohn, Th. Hildebrand, Hühner und
andere Tüchtiges geleistet haben, weder ihre koloristische
Empfindung noch ihre ausfiihrende Technik vermochte
den 1nalerischen Höhepunkt zu erreichen. Auch in Be:
ziehung auf Form und Auffassung steigerten sich im all:
gemeinen die Vorzüge der Zeichnung uud.Dnrchbildnng
nicht in einem Grade, welcher die Mängel der Farbe
nnd des Vortrags aufgewogen hätte.
Aber gleichwohl hat die Schule zwei Kiinstler von höherer
Begabung, Karl Friedrich Lefsing
und Alfred Rethel aufzuweisen,
welche den französischen Meistern ihrer Richtung an Bei
deutung nicht nachstehen.s Lesfings ,,Hus; in KonstanzH
zum Beispiel ein Bild, das i1n1uer ein hervorragen:
des Kunstwerk bleiben wird kann sich, was die Ver:
bindung anspruchsloser Naturioahrheit mit ungesuchter
For1nfchönheit zu tiichtiger Charakteristik betrifft, den besten
Geschichtsbildern Delaroches zur Seite stellen. Noch größer
angelegt war der leider zu früh verstorbene Rethel.
Schon Anfangs der fünfziger Jahre arbeitsunfähig ges
worden, konnte er feinen FreskensCyklus aus demkLeben
Karl des Großen im .siaisersaals des Rathauses zu Aachen