Volltext: Maler und Gemälde (Bd. 1)

LandschCfks 
Corot. 
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versucht, und manchmal liebt er es, der Realität etwas 
näher zu treten. 
LeZteres ist bei einer kleinen ,,Studie in Ville 
d7Avrayt der Fall. Dieses kleine Bildchen besteht nur 
in einer schattige11Rasenallee zwischen buschigen Bäumen, 
in welcher zwei Frauen hinwandeln; es hat aber solch 
warmes Kolorit, solch innigen Ton, das; es einen wahren 
Gottesfrieden atmet.  Auch ,,Die ToiletteU, eine Land: 
schaft mit etwas größeren Figuren, ist in Eorots sanfter 
Tonart gehalten. Aus der Ecke des Bordergrunds glänzt 
ein Stückchen See mit einigen Nymphäen ; ringsum leicht: 
erhöhter Grund mit dünnbelaubten aufgeschossenen Bäumen, 
zwischen welchen der Himmel durchblickt. Eine nackte, 
weibliche Figur, das lilafarbige Kleid um die Hüften 
geworfen, sitzt aus dem Rain und ordnet ihr Haar; neben 
ihr steht ein Mädchen mit zartgelbe1n Mieder, das ihr 
bei dieser Verrichtung hilft. Ein Teil des Nackten hebt 
sich vom sanftblauen Himmel ab. Die Landschast ist so 
duftig, die Figuren sind trokz fliichtiger Zeichnung so schön 
modellirt, daß der Reiz des Kolorits die etwas skizzen: 
hafte Behandlung ganz vergessen läßt. Die Harmonie 
der Farben erfreut durch ihre Lieblichkeit die Sinne wie 
Saitenklang oder Veilchenduft.  ,,Ein MorgenU und 
,,Ein Abends, gehören gleichfalls zu den zartgesärbten, 
silberschinnuernden arkadischen Landschaften des Meisters. 
Sein  Sebaftiants dagegen ist eine Landschaft 
von gros3en1 Charakter. In dein von hohen Bäumen 
iiberschatteten Hohlweg, wo der pfcilgespickte Märtyrer
	        
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