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Malerei.
Französijche
1lnmittelbarkeit zu bewahren. Sein Verfahren ist ungemein
flott und ganz dem koloristischen Prinzip gemäß. Die
Farbe ist breit, keck, paftos hingeseHt nnd die Form mit
wenig Aufwand zur Geltung gebracht große Massen und
sparsames Detail. Mit einigen kräftigen Falten ist die
Kleidung 1nodellirt und die Bewegung ausgedrückt. Jeder
Gegenstand ist so ganz im Ton, als ob er aus einer
einzigen Farbe bestünde, dabei aber so vollständig in der
plastischen Wirkung, als ob das Einzelne aufs genaueste
ausgeführt wäre. Die Gegenstände sind so behandelt,
wie man sie aus der durch den Maßstab des Bildes
bestimmten Entfernung sieht; jede Modellirung ist da,
aber hinter einer Luftfchikhte, welche die Schärfe der
Formen mildert. Allerdings erleichtert sich der Künstler
seine Aufgabe dadurch, daß er gewöhnlich auf die Tiefe
des Raumes berzichtete und seine Figuren auf einer nahen
Wand abhebt. Von einer Luftperspektive der Ferne kann
also nicht die Rede sein; der lebhafte Eindruck ist
vielmehr durch die richtige Anwendung des koloristisch:
realiftischen Prinzips erreicht, welches die gleich weit ent:
fernten Gegenstände auch auf denselben Plan bringt;
sowie durch den geschickt eingehaltenen Grad der Aus:
führung,f der alles Körperliche, ohne die nötige Bestimmt:
heit zu opfern, ungemein weich und lustig erscheinen läßt.
Dabei hat Bonnats Kolorit etwas eigentümlich Ganzes
nnd Kräftiges, das seine Vermittlung nicht in graulichen
und bräunlichen Tönen sucht, sondern Unerschrocken in
die Farbe geht, troy,dem jedoch einen ruhigen Ernst