Kostümhiftorie.
Luminais.
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durch sich selber als durch den Einklang des Kontrastes zu
ihrer Geltung kommen. Der .Hintergrund im Freien, der zu
weit vortritt, zeigt alsbald, daß es hier an der nötigen
landschaftlichen Kenntnis fehlt. Die Natur selber, günstig
beleuchtet, opfert viel mehr Detail als diese unerbittliche
Malerei. Aber wenn auch dieses Werk kein tadelloses ist,
so zeugt es doch von einer großen künstlerischer: Anstrengung,
deren Ergebnisse sehr interessant sind.
Auch Luminais, nachdem er es mit verschiedenen
Gattungen versucht, hat sich schließlich in die Vorzeit
zuriickgezogen und die gallischen und merovingischen Lebens:
kreise zu seiner eigentlichen Domäne erkoren, ,,Vor Roms
ist eine Szene gallischer Jnvasion. Eine Kriegerschar zu
Pferde, der Anführer in der Mitte, wirft einen Blick
liisterner Begehrliehkeit auf die ewige Stadt, welche aus
hel1beschienener Ferne viel versprechend herüberglänzt, with:
rend eine Sturmwolke vor den verdächtigen Ankömmlingen
herzieht, wie ein Symbol der Zerstörung. Ein ähnliches
Bild, ,,Die PlänklerE vielleicht noch vorziiglicher durch
die einheitliche Kraft des Eindrucks zeigt zwei gallifche
Soldaten, die sich zur Erde bücken, um zu horchen. Sie
sind außerordentlich lebendig und von ebenso richtiger
Bewegung als wildem Charakter. Auf diesen beiden
sehr verdienstlichen Gemälden sind die Figuren mit großer
Sorgfalt behandelt, was sie nicht hindert, mit der
Landschaft ein stin1mungsvolIes Ganze zu bilden.