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indem er der Ausstellung drei Bilder hinterließ, wovon
das dritte, ein FaYnilienporträt, nicht ganz fertig wurde.
Biänouvilles Malerei prangt nicht durch die Farbe, die
etwas trocken ist, zeichnet sich aber durch tüchtigen Stil,
historische Auffassung und tiefe Empfindung aus. Das
bedeutendste seiner hinterlassenen Bilder hat denselben
Heiligen zum Gegenstand: ,,Die heilige Klara empfängt
den Leichnam des heiligen FranziskusH. Der ätherische,
in eine braune Kutte gehüllte Körper des Entschlafenen
liegt i1n Vordergrunde auf einer mit rotem Teppich und
weißem Tuche bedeckten Tragbahre. Vor derselben siyen
zwei von hinten geseheue weibliche Gestalten in tiefer
Trauer. Auf der andern Seite der Bahre erscheint die
heilige Klara mit ihren Nonnen; aus der geöffneteu
Klosterpforte treten deren mehr und mehr. Links vor der
Bahre Mönche mit Fackeln, an ihrer Spiye ein betender
Priester in reichem Ornate, ein aufgefchlagenes Buch in
den Händen. Rechts, i1n Hintergrunde sich verlierend,
zudrängendes Volk. Der verschiedenartige Ausdruck des
Sch1nerzes in den um den Leichnam versammelten Nonnen
ist meisterhaft. Die heilige Klara betrachtet mit erhabenen
Händen und gesenktem Haupte den werten Toten; ihr
Kunnner ist ein inniger, aber milder, von frommer Er:
gebuugsgebändigter. Neben ihr beugt sich eine Nonne
in leidenschaftlicheu1Sihmerze weit vor über eine andere,
die, ganz in Weh aufgelöst, halb bewußtlos zu den Füßen
der Leiche hingesunken ist, den Arm auf die Bahre und
den Kopf auf die Hand stützend. Eine dritte, bitterlich