der
GesFhicht.e
der
Kunst
des
AlterthtcmH.
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der sehr schksne Sturz einer männlich großen Statue
von Erz in der Gallerie zu Florenz dienen, wo auf der
Brust wirklich der Strirh des Daumens sichtbar ist,iden
also der Künstler bevm Bossiren des ModelIs in Wachs
muß angewandt haben. Uebrigens glauben wir, daß die
Alten in dem Mechanischcn der Kunst sich in manchen
Stücken anderer Handgriffe bedient haben mögen als die
Neuem, ohne deshalb nachahmens: oder tadelnswerth
zu seyn, weil in solchen Dingen gar Vieles von der Ge:
wohnheit abhängt.
456J.Einige antike Denkmale Von gebrannter Erde mögen
wohl zu Model1en für Marmorarbeitsen gedient haben.
Doch läßt Ich dieses schwer erweisen, ja nicht einmal
wahrscheinlich machen. Aber die Alten werden zuoerläßig
nicht ohne Vorbereitung und reiflich durchgedachte Ent:
würfe ihre Statuen verfertigt haben.x Woher käme sonst
die bewunderns3würdige Kunst in der Anordnung ihrer
Gruppen, dierunnachahnrliche, nur aus einem klar
und lebendig während der Arbeit dem Künstler vorschwe:
benden Bilde entspringende Sicherheit, welche man an,
ihren Kunftschöpfungen4 gewahrt2 Aber nicht weniger
wahrscheinlich, ja gewisse Thatsache ist es, daß die Bild:
harret des Alterthums freyer, unbefangener zu Werke
giengen, als in unsern Tagen geschieht, wo man, streng
genommen, nur Copieen in Marmor, nach vorher insThon
gcarbeiteten Originalcn, Modelle genannt, liefert, und
wo gar in den von Erz gegossenen Bildern alles Geistrei:
the verloren geht durch mk1hsames3 Meißeln und Feilen,
womit dem unreinen Guß nachgcholfen werden muß.
. Anders verfuhren die A1teni Denn die antiken Marmor;