gestellt. Alle sind heiter und lebenslustig, von entnervter,
effen1inierter Elegauz. Alle haben das stereothpe Lächeln
der anerzogeueu Höflichkeit auf den Lippen; alle die welken,
zarten blassen Gesiehter von Männern, die mehr i1u.
Salon als i1n Freien leben; deren kostbare Toilette nicht
für Jagd und Sport, für Wind und Wetter gemacht ist;
die nicht zu Fuß, nur im Wagen und in der Sänfte sich
bewegen. Selbst bei Bürgerlichen ist Kleidung und Haltung
durchaus aristokratisch. Das Vorueh1ue, Lächelnde, Gei
puderte, Kokette des Marquis ist auch, für sie maßgebend.
Die Gelehrten sogar verleugnen den Beruf. Nicht auf
dem Katheder oder im Studierzi1umer, redeud oder arbeitend
sind sie dargestellt. Kein Buch, keine Tinte, keine Feder
ist in der Nähe. Diplo1natengesichter haben sie. Von ver:
bindlichem Lächeln ist der Mund umspielt. Nicht den Fuchs
111ann, nur den abgeschliffenen Weltmann wollen sie zeigen.
In England begann gerade damals der große litterarig
sehe und ,dra1natische Aufschwung. Gibbou hatte sein Ge:
schichtswerk, Burke die Juniusbriefe und die Ideen über das
Schöne, Sterne Tristam Shandy11nd die empfindsau1e Reise,
Johnson sein Wörterbuch., Fieldiug die Geschichte des Tom
Joues, Smollet ,,Peregrine pick1eE geschrieben. Richard:
son, der Verfasser der Clarissa, hatte den Gipfel seiner
Volkstümlichkeit erreicht, Oliver Golds1nith den Viear of
Wakefield volle11det; Garrick, der Schauspieler, stand aus
der Höhe seines Ruhmes. Solche Schriftsteller: und
Küustlerbildnisse überwiegeu in Reynolds7 und Gainss
boroughs Porträtwerk. Und sie sind keine Diplomateu.
Am Arbeitstisch sitzen sie. Der taucht die Feder ein.
Jener, kurzsich.tig, hält sein Buch dicht unter die Nase.
Ungepflegt ist die Hand, vernachlässigt die Toilette. Aber
Muth er, Geschichte der Malerei. V. 8