spanische Galerien, nach Paris, Berlin und Dresden ge:
langt. Doch selbst diese Werke sind nur arme Para:
digmen seiner Kunst. Erst wenn veröffentlicht ist, was
in den Kirchen Sevillas und den Felsennestern Estrei
maduras sich birgt, wird Znrbaran für die Kunst:
geschichte entdeckt sein.
VelasqUkzs
Ein Jahr nach Zurbaran wurde Velasquez ge;
boren, und vielleicht verknüpft auch geistig gerade diese
beiden das engste Band. Die meisten anderen Spanier
schwelgten in tragiscJem Schmerz und wilder Verzückung.
Bei Velasquez wie bei Zurbaran giebt es nichts Schwii;
les. JhrZGrundzusg ist eine königliche Ruhe, ihr Unter;
schied mir, daß von den beiden Säulen des spanischen
Staatswesens, Kirche und Grandentum, in Zurbarans
Werken mehr die IkirEhliche,. in denen des Velasquez
mehr die ritterliche sich spiegelt.
Auch Velasquez hat Kirchenbilder gemalt. Es giebt
eine Anbetung der Hirten von ihm und eine Anbetung
der Könige, einen Erueifixus und eine Krönung der
Maria. Er hat Landschaften gemalt, Historien wie die
Uebergabe von Breda, antike Bilder wie die Borraechos
und die Schmiede des Vulkan, den Mars und die
Venus. Trotzdem denkt man wenig an diese Werke,
wenn der Name Velasquez genannt wird. Man denkt
an seine Porträts. Velasqiiez ist für uns der Hof;
maler par ecee1lence. Der7ganze entnervte, durch Fa;
milienheiraten degenerierte spanische Hof des 17. Jahr;
hunderts starrt aus seinem Werk wie aus einem Hexen;
spiegel entgegen. Kein Porträtmaler der Welt hat,