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Schicksal der
AesMavsStat11e.
kräuselt.
Thorvalbsen
Allein es war gleichsam, als wenn ihm die innere Aufforderung
zur Hingabe an dieses Werk fehle, er glaubte nicht an Aesknlap, wie
er an Herkules geglaubt hatte, welcher fertig von feiner Hand in dem
nächsten Zimmer stand, während der Gott der sHeilknnde tagtäglich
versäumt wurde. Und eines frühen Morgens war das Modell zufan1s
mengestürzt2
Der Grund, weshalb er nicht, wie sonst, auch diese Arbeit mitLust
ergriHen hatte, kam jedoch bald an denTag. Er fühlte sich nicht wohl,
ein Bein, an welchem er eine alte Wundehatte, schmerzteihndermaßen,
daß er sich endlich genöthigt sah, sich ruhig ans seinem Sopha zu vers
halten. Davon, daß er ärztliche Hilfe suchen müsse, wollte er Nichts
wiFen, nnd alles Bitten nnd Zureden in dieser Beziehung blieb vers
geblich. s
Indessen wurde doch unter dem Scheine eines znfiilIigenBefuches
Einer von den ersten Aerzten Kopenhagens herbeigernfen, nnd gleich:
fam als im Scherze wurden die ärztlichenRathfthläge cingeschmnggelt,
und Wilckens wurde von dem, was dabei beobachtet werden mußte,
unterrichtet.
Einige Fontanellen hatten eine Reihe von Jahren hindurch der
Gesundheit Thorvaldsens gute Dienste geleistet, allein er war daran
gewöhnt, dieselben nach seinem Gutdünken zu behandeln. Als nun
sein Zustand ein Gegenstand der allgemeinen Aufmerksamkeit wurde,
sendete ihm die Königin ihren Leibarzt, und es schien, als ob er steh
eine Zeitlang wilIige1: der ärztlichen Behandlung fügte. Doch die
Foutanellen schlossen sich, und die Bestrebungen, ße wieder zu öffnen,s
wollten nicht gelingen.
In feinerUt1geduld über dieses ,,SophaIebenE erklärte er, er wolle
Ach bis Weihnachten ruhig verhalten, aber von da an, nicht mehr.
Am Neujahrstage wolle und 1nij1Te er arbeiten; denn ,,kä m e er nicht
am Nenjahrstage zur Arbeit, so würde es ihm das
ganze Jahr hindurch schief gehen.U
Diesen Wunsch zu erfüllen, versprach MAU ihm U1M AUth, Und am
Neujahrsmorgen hatte Wilekens im Nebcuzimmer Alles vorbereitet,