Ueber das Leuchteuberg-Mounment. 115
Da nun, wie gesagt, die mit der Würde des GegenRaudes zu
vereinbarende Ersparung der Kosten mir vorgeschrieben ward, so habe
ich vorgcschlagen, Alles was,?-crchitektur nnd Ornament ist, hier ma-
chen zu lassen, wo wir schöne Mal-morarLten aller Farben und Arbei-
ter haben, weiche unter meiner Leitung gebildet, es mit einem Jeden
aufnehmen können. Was nl1u die Figuren, nämlich die des Herzogs,
der Geschichte 11nd die Waffengrnppe, anbelangt, so läßt Sie, mein
hurhgeschägter Freund, die Frau Herzogin durch mich et-suchen, es zu
übernehmen, dieselben wenigstens nach ihren Skizzzeu und unter ihrer
Leitung von ihren Schülern model1iren und in ca-rarischen1 Marmor
erster O-ualiiiit, sowie Sie es mit den Aposteiu und den Evaugelistcn
für Württemberg I) thaten, ausführen zu laß"en. Da die beiden En-
gel über der Thür, obschon in Alto1-elies, doch ans den Steinen der
architeltonischeu Masse (welche ebenfalls weißer Marmor iß) gearbei-
tet werden müssen, so würde es genügen, daß Sie gute Gipsmodelle
dazu hierhcrseudeteu, nach denen von geschickten Arbeitern hier gear-
beitet werden könnte. Es bleibtJhneu, wer-thestcr Freund, nun zwar
ganz überlassen, welchen von Ihren Schülern Sie diese Arbeiten und
ihre Ausführung übertragen wollen, jedoch würde es der Frau Her-
zogin angenehm sein, wenn die bahrischen Bildhauer in Rom dabei
beschäftigt würden. Ich bin so frei, ihnen nebst Tenerani auch
L-eeb und Meyer (fiir die Trophiie vielleicht) zu nennen. Wie ge-
sagt, habe ich die Figuren, un1 die Idee und Anordnung des Gan-
zen deutlich zu machen, zeichnet! miiß"en, daß es aber Ihnen frei steht
damit zu machen, was Ihnen gefällt, verßeht sich von selbst; nur
muss die ganze Idee, Maaß und ?lnordnuug, insofern Ae zur Archi-
tektur paßt und gehört, beibehalten werden. Die Größe und Form
des Ganzen ist durch den gegebenen Raum an einer flachen Wand
unter einer großen Arkade, zwischen zwei Thüren, bedingt. Dieser
Raum ist zwar nicht ganz schlecht, aber doch nur durch ein NeHexlicht
beleuchtet, welches für Arbeiten en reitet nicht günstig wäre; deshalb
habe ich auch geglaubt, diese ganz ausgeben zu müssen, nnd sie, wo
sie wie bei den obern Engeln angewendet werden muß, sehr erhaben
zu halten.
Der untere Absatz des Denkmals würde aus schönem hellt-rannten,
alles 1lebrige aus weißem oder hellgri"m geaderte1u Throler-Marmor
gemacht; das Feld der Thür, woran die Hauptfigur, würde schwarzer
Dieses hat Bezug aus die Anleitung, ive1ä)e Thotva1dfen einigen jüngeren würt1em-
berg1sEhea Bilvhauern bei der Ausführung der vier Evangclisten für lhks Heimat an-
gedeihen ließ.
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