Nachrichten aus der Heimath.
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Wenn die Umstände es erlauben, und Sie es für Sie von Nutzen fin;
den, wird die Academie nichts dagegen haben, daß Sie die Rückreise so ein:
richten, daß Sie Ach einige Zeit in Paris aufhalten können.
Die Kgl. Malen, Bildhauer und Bau:Aoar1emie
d. 3. Dcbr. 1799.
Höyer.E
An demselben Tage schrieb Abildgaard an Thorvaldsen, befiii:
tigte den Empfang seines letzten Briefs, so wie den der ersten Kiste,
von welcher es heißt, daß sie endlich angelangt, aber thener gewesen
sei, daß sie 62 Rdlr. VI von Livorno nach Kopenhagen gekostet, ,,was
osfenbarer Betrug ists. Ferner benachrichtigt er ihn, daß er sich die
Gruppe angeeignet habe, daß der große Bacchuskopf, so wie Nothe9s
Biiste seine Stube schmücken, daß er und Andere, zu seiner Freude,
die Arbeiten schön finden, und daß er die Büsie ,,a us guten G rün:
den nicht der Akademie vorgezeigt habest Schließlich
bitter er unter Andern Thorvaldsen, Copien in Marmor von den
Büsten Raphael9s und H omer7s für ihn zu besorgen. ,
Die Nachricht, daß die ersten abgesandten Arbeiten endlich gliick:
lich in Kopenhagen angelangt waren, hatte nun zur Folge, daß
Thorvaldsen im März 1800 B ernst orff7s Büste in Marmor, die
P o lluriiatue und die colofsale Miste desselben in Gyps verpacken
ließ und unter Abildgaard7s Adresse die Kisten an den Cousul Ulrich
in Livorno zur weiteren Beförderung seewärts nach Kopenhagen ab:
sandte. Wir werden in der Folge erfahren, daß es dieser Sendung
durchaus nicht besser als der früheren erging.
Das Gerücht, daß Thorvaldsen gestorben sei, welches sich in
Kopenhagen gegen Ende des Jahres 1799 durch 3Uebertreibung der
Gefahren und Verfolgungen, denen selbst Fremde in Rom während
der französischen Occupation ausgesezt waren, verbreitet und seine
Eltern und Freunde geängstigt hatte, war bereits im Anfang dieses
Jahres durch ein bemhigendes Schreiben unseres Künstlers verschwun:
ganze für Tyge Rothe7s Vüste gehoffte,
III Die
Summe.
feiner Mutter beßimmte