Art, jedoch ohne jegliche Widerwärtigkeiten und Verdruß,
wird als höchftes Glück und fogenannte Seligkeit gepriefen
und mit allen Mitteln angeftrebt.
Die Erlöfung des Buddhiften packt ungleich tiefer an
und ift wefentlich fchwerer zu erreichen. Das Leiden diefer
Verdruß,
gepriefen
Welt
tritt
nicht
von
außen
an
den
Menfchen
heran
und
läßt
{ich
daher
auch
nicht
durch
einen
einfachen
Ortswechfel
befeitigen, fondern es liegt im Menfchen felber, in feiner
GeiHesform, in der Arbeitsweife feines Hirns, in dem Ver:
hältnis feiner Perfon, {o wie fie ift zu diefer Welt. Diefe
feine Dafeinsform ift es daher, deren Wert er auf das ent:
fchiedenfte leugnet, das Leben an {ich wird keineswegs ver:
neint. KaHeiungen und Askefe verwarf Buddha als zwecklos,
es bleibt einem jeden unbenommen, {ich fein Leben fo an:
genehm einzurichten, wie möglich, wennfchon gewiffe klöfter:
liche Einfchränkungen im Intereffe tieferer Konzentration
empfohlen, aber keineswegs gefordert werden.
Die Erlöfung des Buddhiften gipfelt in der Erkenntnis,
daß der Verftand es ift, von dem alles Übel ausgeht, daß
die Verftandesform, die dem Menfchen zuteil ward, erft aus
{ich heraus das Leiden in die Welt trägt. Das graufame
Kaufalitätsgefetz tritt nicht von außen an den Menfchen
heran und verbittert ihm feinDafein, fondern er trägt diefes
Gefetz in {ich felber, in feinem Verftande, in der Arbeits:
weife feines Gehirnes. Wohl beherrfcht das Kaufalitätsgefetz
unentrinnbar den Unwiffenden, umgekehrt aber vermag der
Menfch durch die Kraft der Erkenntnis das Kaufalitätsgefetz
zu beherrfchen und aus feinen Feffeln zu freier ethifcher
Höhe
{ich
zu
erheben.
Betrachten wir das näher:
Der Verftand ift in feiner Arbeitsweife nicht nur an das
Kaufalitätsgefetz gebunden, nein, er ift felbH Ausübung diefes
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