Dir Malerei.
Nro. 217s
s2l9.
ichkeit erzeugt ist. Der Zoll:
;roscheu ist trefflirh in Komposition
cud Ausdruck: eine herrliche Mittel:
xruppe, rechts und links kleine
Zeitengruppen zur Dehnung des
Baumes und Kräftigung der Kom:
1ositiou.
Ferner erscheint hier, nnd vor:
iiglich auf der großartigen Gruppe
ver ans dem Paradies vertriebenen
Uda1n und Eva, Mafaccio, selbst was
Tontrastmotive betrifft, als der
;roße Entdecker. Sein intimes Ver:
1ältnis zur Architektur offenbart
ich besonders auf feiner an .wun:
1ervoller Größe wohl nie über:
roffeuen Dreieinigkeit CS. Maria
1rvellaJ.
Auf einsamer Höhe steht Ma:
accio. DieBedeutung, die Macht,
Den Reichtum der Werke dieses
Geistes, der, 26 Jahre alt, in Not
lud Elend starb, habenserst die
;anz Großen begriffen. Der be:
vu11derte das Schöuheitsgefiihl, der
ne Lichteffekte, ein dritter den Nu:
uralismus, nnd alle Quattrocen:
isten ers6heinen .neben ihm klein,
venn nicht kleinlich.
217. Fra Giovanni Angelika,
;euannt il beato Cder gottselige, hei:
ere ist fast alter:
.ümlicher in der lieblichen, milden
iieligiosität. Eine milde Jnnigteit
trahlt uns aus feinen Werken eut:
zegen. Dominikanermönch, hielt
hu sein erbaulirhes Leben ferner
Don den wilden Kämpfen jener Zeit.
Die Wände der Klöster hat er mit
Fresken gefüllt das Domini:
Ianerklofter S. Marco, wo er 1436
FkZIö0g, ist zu einer Art Museum
einer Kunst geworden. Ueberall
IEItIVen sich ein unendlich feines
311Ite1Igefül;l, jene bei keinem Flo:
Ient1ner fehlende Empfindung für
Zusdrucksvolle Bewegung, der Sinn
III schlichten, klaren Aufbau der
Komposition bei zarter Model,lierung
Jud lichten Farbtönungen mit tiefer
Begabung für feinste Steigerungen
und Nuancierungen in dem Ge:
siihlsleben seiner liebevollen Mem
schen, die fein individualisiert sind.
Den Hintergriinden giebt er meist
einen hellen Ton und die Perspek:
tive ist wenig durchgearbeitet. Ab:
gesehen von den vielen glücklichen
Erfindungen, die gerade das höhere
Leben Christi in den Fresken.von
S. Marco enthält, entzücken am
meisten seine Staffeleibilder mit
der jungfräulich reinen Madonna,
umgeben von singenden oder in
ihrem Spiel auf den verschiedensten
Jnstrumenten versunkenen Engeln,
oderdieEngelvonentziickender,süßer
Lieblichkeit, der Weltgerichtsbilder,
die auf blütenbestrentem Rasen tan:
,zen oder selig dem durch die.Him:
1nelsthür entgegenstrahlenden Licht
in zartester Grazie zuschweben.
Friede, Seligkeit überall.
218. Benozzo Gozzoli c1420
bis nach 1497J, ein Schüler des
Fra Angelico, der heiterste Novel:
list und G,enremaler. Er erzählt
in anmutiger, naiver Art. Et:
was noch von jenem religiösem
Geist belebt die Fresken in S.
Francesco zu Montefalco, in Arn:
coeli zu Rom. Ganz weltlich, lebens:
lustig, voll vorziiglicher Bildnisse
sind die Fresken in der Kapelle des
Pal., Ricardi CMediciJ in Florenz.
Ausgestattet mit dem ganzen. Ruft:
zeug zieht der Zug der Medici
hinaus zur Jagd. Heiter glänzende
Kostüme, ein hellblauer, leichtwol:
kiger Himmel über bunter, glänzen:
der Landschaft, wo singende Engel
von jugendlicher Schönheit stehen,
voll von genrehaften Motiven wie
die Fres3ken imsCamposnnto zu Pisa.
219. Fra Ficippo Lippi,c1406
bis 1469J zeigt ein glückliches Ge:
misch der Auffassungsweise des
Masaccios nnd der Empfindung des
tFra Angelico.
Er trat 1461 aus dem Kloster aus und