Wa f ferkra ftma fdzinen
843
l Dem Leitapparat, bei der vollbeauffchlagten Ueberdruckturbine auch
fa Leitrad genannt, fällt die Aufgabe zu, die Gefchwindigkeit des Auf-
0- fchlagwaffers zu befchleunigen und den Wafferzufluß von voller
O y Beauffchlagung bis zum vollltändigen Abfchluß zu regeln. Im
1' G, neueren Francis-Turbinenbau kommen nahezu ausfchließlich
' die von Fink (f. Fink, Theorie und Konftruktion der Turbine,
1877) angegebenenDreh ich a ufe ln zur Verwendung (Fig. 25),
1 r zylindrifche, fifchbauchartige, in eine Spitze auslaufende Guß-
lxo bzw. Stahlgußkörper, die {ich entweder lofe um einen feilen
Zapfen oder, felblt mit fetten Drehzapfen verfehen, in beider-
feitigen Lagern drehen. Sämtliche Drehfchaufeln lind durch einen
' Mechanismus fo miteinander gekuppelt, daß fie fich alle gleich-
zeitig und gleichmäßig bewegen. Die Leitfchaufeln lind itets
F352; etwas zahlreicher als die Lauffchaufeln. Bei größerer Schaufel-
zahl können die fonlt nach Kreisbogen auslaufenden Leit-
fchaufeln durch Gerade begrenzt werden. Die Drehachfe ift ziemlich weit nach der Schaufel-
fpitze zu verlegen, damit die auf die Vorder- und Rückfläche ungleich wirkenden Kräfte mög-
lichft ausgeglichen werden.
Der ftoßfreie Uebertritt vom Leit- in das Laufrad kann natürlich nur bei einer
Stellung der Drehfchaufeln erfüllt werden. Es liegt in der Hand des Konltrukteurs, itoß-
freien Eintritt
bei voller
oder einer j v, q
, a - beliebigen -
"K Teilwaffer- e; f in's:
. . q mengs, mfm ü,
ß "x
; derxtfallefft
b. i i. l anzunehmen. {'41 u 1' '12
meinfame f ' 0 .7 5 o
Verdrehung - Q. . e
derLeitfchau- l ' " K
l fein iit ein ,I
faffendes "f? l
Glied, der Regulierring, erforderlich, mit dem die ein- Fig. 27.
zelnen Schaufeln entweder durch Gleitlteine(Kuliffen)
und Zapfen, durch offene Lafchen, nach Fig. 26, welche die Zapfen am Ring und anden Schaufeln
verbinden, oder durch verdeckte Lafchen verbunden werden.
Das Beftreben, den Drehfchaufelantrieb mit Lafchen aus dem Bereich des Waffers an die
Außenfeite der Turbine zu verlegen, hat zur Ausbildung der Außenregulierung geführt, die
bei Hochdruckturbinen fehr häufig, neuerdings auch bei offenen Turbinen zur Anwendung
kommt. Hierbei durchdringen die mit der Schaufel fett zufammenhängenden Drehzapfen beider-
feits die Leitradwände, tragen auf der einen Seite aufgekeilte oder aufgeklemmte Hebel, die
ihrerfeits durch Lafchen mit einem Regulierring verbunden lind. Letzterer belitzt vielfach [Quer-
fchnitt und empfängt durch einen ausgleichenden Winkelhebelantrieb feine Drehbewegung vom
Regler. Die Anwendung diefer Außenregulierung auf offene Turbinen zeigt Fig. 27.
Wie erwähnt, hängt die Energieumfetzung im Laufrad einer Francis-Turbine, die als ein
vom Ober- zum Unterwafferfpiegel führendes ununterbroclienes Rohrgefäß mit eingefchalteter,
gefchwindigkeitsfteigernder Verengung (Leitapparat) und einem arbeitsaufnehmenden Teil (Lauf-
rad) aufgefaßt werden kann, lediglich von dem Höhenunterfchied der Wafferfpiegel, dem Ge-
fälle, nicht jedoch von der abfoluten Größe des Druckes von oben und Gegendruckes von
unten auf das Laufrad ab, fo daß bis zu einem gewiffen Grade die Lage des letzteren zwifchen
den Wafferfpiegeln gleichgültig ift, fofern nur hinter dem Laufrad eine in einem Rohr, dem
Saugrohr, gefaßte Strömung bis zum Unterwaffer gefichert ift. Damit ift in erlter Linie der
große Vorzug der Francis-Turbine, deren Form am beften den Anfchluß eines Saugrohres er-
möglicht, nämlich die Aufltellung der Turbine und der unmittelbar mit ihr gekuppelten Arbeits-
mafchinen über dem veränderlichen Unterwafferfpiegel gegeben. Notwendig ift nur, daß die
Saugrohrmiindung dauernd eintaucht. Der zweite große Vorteil eines Saugrohres liegt in der
mit der Verzögerung des Waffers durch allmähliche Erwei-
H a "lerung des Saugrohres bewirkten Rückgewinnung an
I, Gefälle, die es ermöglicht, einen Teil der Austrittsenergie
f! ajäfläß f zurückzugewinnen.
714i: b. Die dem barometrifchen Druck entfprechende, theore-
I. tifch größte itatifche Saughöhe, für Meereshöhe 10,33 m,
I muß um den Betrag des Saugrohrrückgewinnes
l: und zur Sicherheit dagegen, daß das unter fehr ge-
ringem Druck ftehende Waffer an der höchften
Stelle des Saugraumes zu verdampfen beginnt und
Fig-Ys- damit die kontinuierliche Strömung unterbrochen
i wird, entfprechend kleiner gewählt werden. Während
x-wsmfx- bei höheren Gefällen Saughöhen bis zu 6 m