Variometer
Vektoren
Legendre, Jacobi), herausgeg. v. Stäckel, Bd. 1 u. 2, Leipzig 1894. [6] Zermelo, Unterfuch.
z. Variationsrecliir, Dill, Berlin 1894. [7] Carll, L. B., Treatise on the calculus 01 variations,
London 1885. [8] Kneler, A., Lehrb. d. Variationsrechn., 2. Aufl., Braunlchweig 1925.
[9] Pascal, E., Die Variationsrechm, deutlch v. Schöpp, Leipzig 1899. [10] Bolza, 0., Vorlel.
üb. Variationsrechn., 1-111, Leipzig 1908-09. Wölffing
Variometer (bei Anwendung einer Regiltriervorrichtung: Variograph)
dient zum Anzeigen der zeitlichen Aenderung des Luftdruckes.
Seine Anwendung ilt eine zweifache. indem entweder bei feftftehendem Variometer die
Schwankungen des Luftdruckes ermittelt werden lollen oder bei bewegtem Variometer in der
Luftfahrt die Steig- bzw. Fallgelchwindigkeit des das lnftrument tragenden Luftfahrzeuges aus
der Luftdruckänderung erfchlollen wird. Ein Aneroidgefäß ift mit einem
ltarren großen Behälter verbunden, das durch eine Kapillare mit der um
Außenluft in Verbindung fteht. Bei rafchen Luftdruckänderungen wird i "am"
das Aneroidgefäß deformiert, bis durch die Kapillare der Luftdruck im v
Behälter mit dem außen ausgeglichen ilt. Ähnlich das aus der Figur
ohne weiteres verltändliche Variometer von Beltelmeier. Durch
Einfachheit zeichnet lich das Stato lkop von Richard freres, Paris, aus.
Es belleht aus einer Reihe großer Aneroiddolen, die, durch einen Hahn
mit der Außenluft in Verbindung ftehend, abgefchloflen werden können
und mit einem Wärmefchutz umgeben lind. Schließt man den Hahn, lo
zeichnet das lnltrument auf eine Regillriertrommel, die durch eine Uhr M Sie-v:
bewegt wird, mit großer Empfindlichkeit die Aenderungen des Luftdrucks
auf. S. a. Bd. 4, S. 158.
Literatur: [l] Schmidt, W., Zur Beobacht. u. Analyfe ralcher Luftdrucklchwank., I, Wien, Sit-
zungsber. 118, 11a, 885, 1910; Derf., Der Variograph, Meteorolog. Zeitfchr. 29, 406, 1912.
[2] l-lergeltellt von Spindler8z Hoyer in Göttingen. Wegener
Vafelin. Man unterlcheidet weißes und gelbes Valclin; beide werden aus den Rück-
ltänden der Petroleumdellillation gewonnen; das weiße Vafelin wird gebleicht. Beide bilden
zähe Mallen von Salbenkonliftenz, die beim Erwärmen zu einer klaren, geruchlolen, bläulich-
fluorelzierenden Flülligkeit fchmelzen. Vafelin ill in Walter unlöslich, leichtlöslich in Chloro-
form und Aelher, lowie wenig löslich in Weingeilt. Es enthält hochmolekulare Kohlenwaffer-
ltoffe und zeigt einen Schmelzpunkt von 35-140 o. Es wird in der Technik verwendet zu Mo-
dellierton, zur l-lerllellung von Malchinenfett, Schuhcreme, Putzpafta, Leder- und Waffenfetten,
ferner zu kosmetilchen und arzneilichen Zwecken als Salbengrundlage, lowie zur Parfümerie-
extraktion. Mezger
Vafenolpräparate werden von der Firma Dr. Koep p , Leipzig, hergeltellt und haben
als Grundlage Vafelinöl, das durch Zufatz von höheren Fettalkoholen (Ketyl-, Karnaubyl- ulw.
Alkohol) eine erhöhte Emulgierbarkeit gegenüber Wa fler erlangt hat. Am bekanntellen ilt der Valenol-
puder, ferner lind zu erwähnen: das Queckßlbervalenol, Salizylvalenol und Jodvafenol. Mezger
Vafogen, Schmiermittel, mit Waller emulgierbar, aus Paraffinöl, Olein, Salmiakgeift und
Alkohol; ein log. walferlösliches Oel.
Vafogenpräparate werden von der Firma Pearlon, Hamburg, hergeltellt durch
Verarbeitung von lchweren Mineralölen mit Sauerltoff in Gegenwart von Alkali, alsdann wird
Oellaure zugefügt und fchließlich mit Alkali neutraliliert. Bekannt lind namentlich das Jod-
valogen und die als Erlatz für die Valogenpräparate gelchaffenen Vafolimente, die als
Grundlage Ammoniak, Oelläure und Valelinöl enthalten. Diele Valolimente dienen mitver-
fchiedenen Medikamenten, wie Jod, Jodoform ul'w., vermifcht zu Einreibungen in den Fällen,
in denen diele Medikamente auch lonlt verwandt werden. Mezger
VEKÜOTEU- Die Addition von Vektoren wurde in einfachlter Form von verfchiedenen
Mathematikern im Anfang des 19. Jahrhunderts angewendet. Die umfaflende Vektoranalyüs
wurde 1844 von William Rowan Hamilton in den ,Elementen der Quaternionen" und
von Herm. Graßmann in der .Ausdehnungslehre' gleichzeitig erfunden. Die für Phylik
und Mechanik noch jetzt übliche Geftalt hat lie durch l. Willard Gibbs in der „Vektor-
analylis" erhalten, der auf beide zurückgreilt, jedoch Feinheiten, die dem Phyliker entbehrlich
lind, fallen läßt. Er vermeidet die unbelchränkte Divilion und Multiplikation der Vektoren und
damit die Quaternionen lrlamiltons, er läßt auch den von Graßmann eingeführten Unterlchied
zwilchen Plangröße (Bivektor) und ihrer Ergänzung fallen.
Obgleich die für reelle Zahlen gültigen Rechnungsregeln in der Vektorrechnung nicht
bellehen bleiben, wird diele außerordentlich einfach, zumal eine Potenzrechnung mit Vektoren
nicht möglich ilt. Diele Einfachheit bedingt aber auch einen Mangel, zumal viele Probleme
durch Vektorrechnung allein nicht lösbar lind. Als notwendige Ergänzung ilt daher die Af-
iinorrechnung zu betrachten, die zudem einen Erfatz für die fehlende Divilion gibt und
Potenzrechnung zuläßt, anderfeits {ich auch ganz den phylikalifchen Bedürfnilfen anpaßt. Die
Affinorrechnung geht auf Hamilton zurück, ill von Graßmann und Cayley erfunden
und von Gibbs ausgebaut.
Man unterlcheidet ungerichtete oder lkalare Größen, die durch eine einzige reelle
politive oder negative Zahl, die Betrag, Inhalt oder Menge darltellt, volllländig gegeben lind,
wie z. B. Zeit, Volumen, Malle, und ferner im Raum gerichtete Größen oder Vektoren,
zu deren vollltändiger Bellimmung drei Zahlenwerte erforderlich lind, da außer dem abfoluten
Betrag (lntenlität, Stärke) noch die Kenntnis der Richtung einer geraden Linie, der WlIkungS-
geraden erforderlich il't, in der lie im Raume wirken. Vektoren lind Verlchiebung, Drehung,