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Seeleute, Danzig 1893. [4] Middendorf, F. L., Bemattung u. Takelung d. Schiffe, Berlin 1903.
[5] Steinhaus, Die Schiffbaukuntt, Hamburg 1858. T. Sdzwarz
Talent, griechifches Gewicht: 150 kg.
Talg (UnfChlitt, Infelt), bei gewöhnlicher Temperatur fette Fette, die von ver-
fchiedenen Wiederkäuern, befonders Rindern und Hämmeln, gewonnen werden, betteht aus den
Glyzeriden der Stearin-, Palmitin- und Oelfäure.
Schmelzpunkt des Hammeltalgs bei 45 j 47", Erftarrungspunkt bei 4471-47 o, Schmelzpunkt
des Rindertalgs bei 43945", Erttarrungspunkt bei 35438". Bei Trockenfütterung der Tiere wird
der bette (feftefte), bei Fütterung mit Brauerei- und Brennereiabfällen der geringtfe Talg erzielt
Man gewinnt ihn aus dem Fett entweder durch Ausfchmelzen mit darauf folgendem Auspreffen
(trockene Schmelze) oder durch Auskochen mit Wafferdampf in gefchloffenen Keffeln
(naffe Schmelze). Talg ift ein fehr bedeutender Handelsartikel; er wird nach feinem Titer
und der Farbe bewertet (mit Tal gtiter wird der Erftarrungspunkt feiner Fettfäuren bezeichnet)
und dient hauptfächlich zur Fabrikation von Seifen, Stearinfäure, Kerzen und Nahrungsmitteln
(f. Kunftbutter). Hauptproduktionsländer für Talg find Aultralien und die La-Plata-Staaten.
Literatur: Bauer, K. H., Fette u. Oele, S. 29 und 280, Berlin 1928. Bauer
Talg, vegetabilrfcher. Die Früchte der Sumachbäume (Rhus succedanea L., Rhus
silvestris u. a. m.) in China und Japan enthalten bis zu 2505 Fett von wachsartiger Kontiftenz.
Die Fruchtbeeren werden der Einwirkung von Wafferdampf ausgefetzt und dann ausgepreßt;
das rohe Fett wird filtriert und dann in dünnen Scheiben unter wiederholtem Umfchmelzen
gebleicht, bis aus dem anfangs grünen ein lichtgelbes bis weißes Fett geworden itt. Japantalg
kommt in Tafeln in den europäifchen Handel, zeigt harten, fcharfen, mufcheligen Bruch und
itt faft geruchlos; er enthält außer Palmitinfäure und wenig Oelfäure auch Japanfäure, eine
zweibatifche Säure. Der Japantalg wird als Wachserfatz benutzt.
Andere vegetabilifche Talge find: Chinefifcher Talg, Stillingiatalg aus den Samen
von Stillingia sebifera, grünlichweiß bis weiß, geruchlos; Malabartalg oder Vateriatett,
Pineytalg aus den Butterbohnen, den Samen von,Vateria indica, gelbgrün; Virolafett
aus den Samen von Virola sebifera, gelblicher, nach Muskatbutter riechender Talg; Myrica-
fett, Myrtlewachs (fälfchlich Myrtenwachs) wird gewonnen aus den Fruchtbeeren ver-
fchiedener Myricaarten Amerikas (Myrica cerifera, M. carolinensis u. a. m.) durch Auskochen
mit Waffer und itt von grüner Farbe; Dikafett aus den Samen von Mangifera Gabonensis
Aubr. und Urucubatett aus den Früchten von Myristica Bicuhyba Warb. Alle diefe Pflanzen-
fette werden in der Kerzen- und Seifenfabrikation verwendet.
Literatur: Benedikt-Ulzer, Anal. d. Fette u. Wachsarten, Berlin 1908; Hefter, G., Technol. d.
Fette u. Oele, 1906-1908; Holde, D., Unterfuch. d. Kohlenwalteritofföle u. Fette, Berlin l9l5;
Grün, A., Anal. d. Fette u. Wachfe, Berlin 1925; Ubbelohde-Goldfchmidt, Chemie u. Technol. d.
Oele, Fette, Wachfe u. Harze, Leipzigl920; Oft, H., Lehrb. d.chem.Technol., 1920. Heinr. Sdzmldt
Talite, Bezeichnung für Kiefelgur, f. lnfuforienerde.
Talk, 8 MgO- 4 SiOz H20, kryptokriitallines, vermutlich monoklines Mineral.
Härte 1, fpez. Gew. 2,6928, meift in perlmutterglänzenden, blättrigen Aggregaten oder
in dichter Form als „Speckftein'. Dient als Füllftoff bei der Seifen- und Gummifabrikation,
in der Textilinduftrie bei der Appretur und zum Wafferdichtmachen von Geweben, zur Her-
tiellung von Gasbrennern, in der Elektrotechnik als lfoliermittel, ferner als Poliermittel für
weichere Maffen und als „Kreide' der Schneider. Mit Glimmer und Chlorit durchwachfener fog.
Lavezftein von Plurs in Bergell wird zu feuerfetten, nach erfolgtem Brand auch gegen
fchmelzende Alkalien widerttandsfähigen Geräten, zu Töpfen und Schütteln gefchnitten.
Literatur: Daunner u. Tietze, Die nutzb. Minen, 2. Aufl., Stuttgart 1928. Brduhüufer
Talkumfchmiermittel. Dem in feintt verteiltem Zuflande befindlichen Talkum kommen
fchmierende Eigenfchaften zu, die man in Verbindung mit Oel ausnutzt. Reiner, fein vermahlener
Talk wird mit Ammoniumkarbonat erhitzt und im kalten Waffer abgefchreckt, oder man fetzt
den Talk einige Stunden der Einwirkung eines Stromes von Ammoniakgas aus; die Mifchung
gibt in mittelfchweren Schmierölen auch nach langer Ruhe keinen Abfatz. Das Trocknen muß
im Vakuum erfolgen. In Neutralfett erfolgt auch beim Erhitzen keine Trennung. J. K. Andes
Tallol itt ein Nebenprodukt, das bei der Herliellung von l-loizzelltioff gewonnen wird
und als Erfatz von fetten Oelen in der Firnisherttellung Verwendung findet.
Talmi, Talmigold, für Schmuckfachen, betteht aus Tombakblech mit lojo Goldplat-
tierung, die fowohl auf mechanifchem wie auf galvanifchem Wege aufgebracht werden kann.
Tamponierverfahren, fynchrone Farbendruckmethode (vgl. Fa rb e n d r uck),
bei der vielfarblge Bilder mit einem einzigen Abdrucke erhalten werden.
Auf Tiefdruckplatten (z. B. Radierungen, f. Bd. 4, S. 594, oder Heliogravüren, f. d.)
wird an den einzelnen Bildtiellen die diefen jeweils zukommende Druckfarbe auftamponiert,
worauf man den Ueberfchuß mit Wifchlappen entfernt und die Platte durch die Preffe gehen läßt.
Als Tamponiermanier bezeichnet man die Methode, gemufterte Steine für lithoggaphifchen
Tondruck (f. d.) durch Auftamponieren von Ballen, die mit fetter puiveritierter reide ver-
fehen Iind, zu erzeugen. A. W. Unger
Tan (Prkul), Gewicht in China und Japan r. 100 Kin (Kättis, Pfund): 133V. Pfund
englifch : 60,479 kg.
Tanga (Tenge), 1. Rechnungsmünze in Goa (Vorderindien) : V5 Pardao : 60 Reis
oder 0,14967 m. 2. Silbermünze in Turan : 40 Pul oder 0,5675 m. Pluto
Lueger, Lexikon der gefamten Technik. 3. Aufl. Vl 30