S tromkorrektion
Strontiumverbindungen
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proportional dem Quadrate der Stromtlärke, proportional dem Wideritande und der Zeit.'
lft Q die entwickelte Wärmemenge in Gramm-Kalorien (cal) Bd. 4, 5.214), i die Strom-
ftärke in Ampere, R der Widerlland des Leiters in Ohm, t die Zeit in Sekunden, fo ili
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Q : 0,24 i2Rt(cal). Da izülg ilt, kann man auch fchreiben Q : 0,24 Ui t : 0,24 lg- t (cal).
Arbeit des Stromes. 1000 Grammkalorien (1 kcal) lind gleichwertig einer Arbeitsleitlung
von 426,9 kgm, infolgedeffen ift die in Meterkilogramm vom Strome geleillete Arbeit
A : kgm, wo 0,24 : 9,2l ilt. In der Elektrotechnik itl die Arbeitseinheit 1 Joule,
und zwar itl lJoulezegägel-kgm, alfo A : UitJoule.
Wird die Einheit der Kraft, d. i. 1 Dyn, 1 cm hoch gehoben, fo wird die Arbeit 1Erg
geleitlet. Es lind nun 107 Erg : lJoule. 1 kcal :4184 gefetzliche Joule.
Leiftung. Die Arbeit pro Sekunde heißt Leillung Man erhält die Leittung aus den
vorigen Formeln, wenn man t::l fetzt; es ift alfo N: äl-jsllekgmjsek, oder N: U1 Watt,
wo 1 Joule pro Sekunde die Bezeichnung Watt (W) oderVoltampere (VAmp) führt. 1000 Watt
oder Voltampere lind ein Kilowatt (kW) oder Kilovoltampere (kVAmp).
Die Arbeitsleiftung von 1000 Watt oder einem Kilowatt während einer Stunde heißt
Kilowattftunde (kWh). 1 kWh :3,6 x 106 gefetzliche Joule (Wattfekunden) oder 1 kWh
entwickelt 860 kcal. Bei Motorleiftungen rechnet man vielfach noch nach Pferdellärken, und es
ift 1 PS :75 kgmjsek oder 1 PS:735 Watt.
Literatur: Vgl. die Artikel Elektrizität, Elektrodynamik, Elektrolyfe, Elektromagnetismus,
Galvanismus, Induktion, Maßfyftem, abfolutes, Leitungen, elektrifche, Wechfelllrom, Widerftand,
elektrifcher. Ueber die Einheiten f. DIN 1309. Holzt
Stromkorrektion, dasfelbe wie Flußregelung in den Mündungsltrecken
folcher Ströme, in die Flut und Ebbe eindringt.
Das Ziel einer Stromkorrektion betteht darin, die Flutwelle möglichll weit in den Fluß
hineinzutragen, damit bei Flut große Waffermaffen eindringen, die bei Ebbe durch Strombauten
(Buhnen und Parallelwerke) zu Spülungs- und Räumungszwecken verwertet werden. lm wefent-
lichen kommt es auf eine möglichtt glatte, trichterförmige Geftaltung der Mündungstlrecke
und die Beteiligung aller Hindernifle an.
Literatur: Handb. d. lng.-Wiff., 3. Bd., 3. Abt., Leipzig 1901. Franzius, L., Seekanäle,
Strommünd., Seehäfen, Leipzig 1894. Franzius, L., Die Korrekt. d. Unterwefer, Leipzig 1895.
Stromkratzmafchine, eine eggen- oder rechenartige, von Schiffen gefchleppte Vor-
richtung zur Auflockerung auf der Flußfohle lagernder Sinktloffe, damit He durch die Strömung
fortgeführt werden. Sdrulze
Stromrinne, diejenige Linie im Wafferfpiegel entlang eines offenen Walter-
laufes, in der die größte Gefchwindigkeit des Fließens vorkommt.
In der Regel befindet tich unter dem Stromftriche auch die größte Waffertiefe, alfo die
tieffte Sohlenlinie, Stromrinne, Talweg oder Fahrrinne genannt.
Stromfchnelle, kürzere Flußttrecke mit vergrößerter Gefchwindigkeit.
Sie erfcheint an folchen Bruchpunkten des Stromgefälles, die durch Felsbänke, durch
tonftiges felleres Material des Flußbetts oder durch Bettverengerungen veranlaßt lind.
SUOmVETfCIZUUQ, die durch Strömungen des Meeres (regelmäßige oder durch die
Gezeiten bzw. Ilärkeren, lang andauernden Wind) hervorgerufene Mitnahme eines Schiffes aus
der abgefetzten Kursrichtung. von Nleßen
StrOntiatlit (Strontit), Mineral, srco, mit 70,30l„SrO.
Rhombifch, ltrahlig, faferig. Farblos oder gelblich. Duichfcheinend; glasglänzend. Spaltet
prismatifch; fpröde, Härte 31], Spez. Crew. 3,6ä3,8. Schmelzbar. Löslich in Sauren. Färbt die
Flamme rot. Auf Gängen in der Kreideformation Wellfalens und Hannovers. Dient zu Strontian-
präparaten, in der Feuerwerkerei und der Zuckerfabrikation. Brduhdufer
Strontium, Sr, itt ein metallifches Element vom Atomgewicht 87,63 und
zählt zur zweiwertigen Gruppe der Erdalkalimetalle.
Es itt in reinem Zuftande weiß, weicher als Blei und verbrennt im trockenen Sauerftoff-
ftrom mit hellrot leuchtender Flamme. Das freie Element hat keine technifche Bedeutung.
Strontlumfulfid, SfS, wird durch Reduktion von Zölellin (SrOS4) mit Kohle als graue
amorphe Maffe gewonnen und durch Behandeln mit liedendem Walter in Strontiumhydroxyd
übergeführt. Das Strontiumfulfid findet technifche Verwendung zur Herttellung von Leucht-
farben und als Enthaarungsmittel.
Literatur: Ullmann, Enzykl. d. techn. Chemie, Bd. 2, Berlin 19l4ff. M813"
Strontiumverbindungen. Die wichtigtlen tlrontiumhaltigen Mineralien lind der
Strontianit, SrCOs, und der Zöletlin, SrSO4. Die technifch wichtigfte Strontlumverbindung itt
das Strontiumoxyd bzw. das Strontiumhydroxyd, aus dem die in der Feuerwerkerei benutzten
Salze (Nitrat, Chlorat und Oxalat) hergettellt werden, die Flammen leuchtendrot färben._
Strontiumazetat wird aus Strontiumkarbonat oder -hydroxyd durch Neutrallfatlürl
mit Eftigfäure hergettellt und findet als Wurmmittel Anwendung. Strontiumarfßnii,
ilt ein bei Malaria und Hautkrankheiten angewendetes Arzneimittel.
Stronti umbromid, SrBr24- 6,120, findet als Beruhigungsmittel bei Epileptie Verwendung.