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hat die Doppelwirkung des Zweitaktes mit der komprefforlofen Betriebsweife in Verbindung
gebracht unter Neugeftaltung der Formgebung der Verbrennungsräume {owie Erfatz der mecha-
nifch getteuerten Brenniioffnadel durch ein Brennftoff-Membranventil, beides nach Patent Heffel-
man (i. Bd. 2, S. 395). Eine Sechszylindermafchine von 6000 PSe und n: 120 erfordert hier-
bei nur ein Gewicht von 74 kglPSe. Eine recht weit Vvom Hergrbrachten abweichende Bauart
bildet die North-British slidingcylinder engine von 2000 PS9 mit 3Zylindern, die auf dem MS
,Stor{'ten' eingebaut ift. Die doppeliwirkende Zweitaktmafchine beginnt für den Schifisantrieb
von ausfchlaggebender Bedeutung zu werden, namentlich für die leiitungsftarken Diefelmafchinen
der ichnellen Fahrgaftfchiffe [i00], [102], [103], [l04], [105], [106], [107].
Mit Zunahme der Mafchinenleiftungen und im befonderen mit der Leifiungstteigerung
je Zylinder fur die Diefelmaichinen von Fahrgattfchiffen begannen Burmeifter 8: Wain
ihre einfach wirkenden Viertaktmafchinen auf Doppel- ausmjmh,
Wirkung auszugeltalten (Fig. 12). Zur Unterbringung der ißarymyrywmr,
Ventile für die untere Kolbenfeite entftehen {eitliche Ver- "
brennungskammem. Die KOlbenftange wird von einem X f
l-iohlzylinder umgeben, der oben durch Flanfch mit dem
Kolben verbunden wird und unten {ich auf den Kreuz- r {iip-Li-iäjirluv,
kopf ftützt. Der Hohlraum dient zur Oelzuftihrung für die [ _
Kolbenkühlung, während der Abfluß durch eine Bohrung l
der Kolbenltange erfolgt. Neu ift die Bewegung der Jmrßrzßvhr Q U
Nockenwelle durch Kettenantrieb. Auch Werkfpoor iit N ' 3.155);
zum Bau der doppeltwirkenden Viertaktmafchine überge- ä
gangen. Da die einfachwirkenden Zweitaktmafchinen von J I "Qf-JQRL
Sulzer mit 6 Zylindern und von Doxford-Junkers
mit 4 Zylindern, letztere bereits mit luftlofer Einfpritzung, W f, 5'
die gleichen Leiitungen wie die doppeltwirkenden Viertakt- ß ff i
mafchinen erreicht haben, fo erfcheint ein Fefthalten am Vier- Q
takt für größere Leiitungen nicht berechtigt, zumal die Aus- I
bildung der unteren Zylinderieite praktiiche Schwierigkeiten am I
mit {ich bringt [l04].
Eine Sonderkonftruktion bildet die Still-Mafchine, die
eine Kombination eines Zweitaktdiefelmotors mit einer Dampf- 13g; remrs-läfvglrrfl
mafchine darftellt. Die obere Seite des Zylinders arbeitet als f K
Zweitaktmotor mit luitlofer Einfpritzung, während die untere 14919;?" 7]
Dampfantrieb erhält. Der Dampf wird in einem durch die Aus- anrufe"
puffgafe geheizten KelTel erzeugt. Das Umfteuern erfolgt allein
durch die Dampffeite, {o daß ein Kompreflor entbehrlich wird.
Bei neueren Still-Mafchinen erfolgt die Verbindung von Brenn- en-e
{toff- und Dampfantrieb nicht in jedem Zylinder, {ondern die [77
nach dem Zweitakt arbeitenden Verbrennungszylinder lind K
mit zwei doppeltwirkenden Dampfzylindern zu einem Ma- t
{chinenfatz vereinigt
Wefentlich einfacher und erfolgreicher hat {ich die Lei- Frg 11
Rungsfteigerung der einfachwirkenden Viertaktmafchine durch
die Einführung des Frifchluft ebläfes das fog. Aufladeverfahren geitaltet, das von der
AEG 1924 eingeführt wurde. im Turbogebiäfe faugt aus einer befonderen Luftkammer und
drückt die Frifchluft in einen für alle Arbeitszylinder gemeinfamen Aufnehmer. Durch geeignete
Ausbildung der Steuernocken des Auslaß- und Einlaßventils wird beim l-iubweehfel eine kurze
Spülperiode gefchaffen, die den Totraum von den verbrauchten Verbrennungsgafen befreit. Das
Frifchluitgeblafe brachte eine Leiftungslteigerung bis zu und eine gleichzeitige Verbeffe-
rung des mechanifchen Wirkun sgrades. Das von Biichi ausgebildete Aufladeverfahren, das
zum Antrieb des Frifchluftgebläges eine Auspuffgasturbine von Brown, Boveri 8: Cie. verwendet,
hat bei den IO-zylindrigen Viertaktmafchinen, Svftem MAN, der Fahrgaftichiffe ,Preußen' und
J-ianfeftadt Danzig' eine Leiftungslteigerung von 50W, und damit einen hohen wirtfchaftlichen
Nutzerfolg gebracht. Auch die neueren Burmeilter 8: Wain- fowie die Beardmore-Tofi-Viertakt-
mafchinen werden meift mit Auiladegebläfen verfehen Für letztere Mafchinen hat
{chließlich die luftlofe Brennttoffeinfpritzung wefentliche wirtfchaftliche Vorteile dadurch ge-
brHCht. daß der koßfPielige. Raum, Gewicht und Kraft beanfpruchende Luftkompreffor in Fort-
fall lwmmt- Nachdem Voll MC Kechnie-Vickers die reine Slrahlenzerltäubung eingeführt war,
ilt es feit 1922 der Motorenfabrik Deutz gelungen, durch Einführung einer neuen Diiien-
form {owie durch Ausbildung eines Verdrangerkolbens und dann durch Verlegung des Ver-
brennungsraumes in die Kolbenhöhlung eine hochgradige Zerftäubung des Oeles bei unmittel-
barer luftlofer Einfpritzung in den Zylinder zu erzielen. Bei der Doxford-Junkers-Mafchine lagen
die Verhältniffe für die luftlofe Einfpritzung von Anfang an giinltig, während {ie bei der AEG-
Heffelman-Zweitaktmafchine erft durch Umgeftaltung des Verbrennungsraumes und des Brenn-
{toifventils gefchaffen werden mußten [102], [105], [106].
Man hat {chon frühzeitig verfucht, durch Verbindung von {chnellaufenden Diefelmafchinen
mit einem Räderüberfetzungsgetriebe das Gewicht der Mafchinenanlage herabzufetzen. Die
erfle derartige Mafchinenanlage erftand 1921 von Blohm 8: Voß auf den MSS ,Haveiland'
und „Mün{ter1and'; diefelbe belteht aus zwei Viertakt-U-Bootsmafchinen von 3001) PS1 und
n:230, entfprechend einer Kolbengefchwindigkeit von 4,06 mlsek und einem mittleren indi-
zierten Druck von 7,2. Das Zahnradgetriebe hat eine Ueberfetzung von l:2,7. Es wurde der
überaus günitige Brennitoffverbrauch von 130 glPSr-st erzielt. 1924 folgte dann auf derfeloen