Sfahlgllß
Stahlkammem
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plättchen (Fig. 2) werden unter einem klei- a Fig_2_
nen Fallwerke oder einer Spindelpreffe mit
der Firma geftempelt (Fig. 3), darauf unter Fig.3.
einer Handhebetpreffe mittels Stempels ge-
locht und mit zwei Einfchnitten auf beiden Fig, 4_
Seiten des Loches verfehen (Fig. 4). Dann
Fig,1, werden die Federn in Töpfen oder Kalten Fignö.
bis zur Rotglut erhitzt und darauf langfam
erkalten gelafien. Dadurch find die Federn ganz weich geworden; tie FEE-5-
werden nun unter einer SpindelpretTe mittels Stempels in die gebogene
und gefchweifte Form gebracht (Fig. 5). Alsdann werden tie gegliiht, H57"
noch heiß in kaltes Oel geworfen, wodurch iie glashart werden. Die
Federn werden blau angelaffen, in einem Polierfaß blank gefcheuert und gereinigt. Nun werden
tie auf einer Schmirgelfchleifmatchine am Schnabel in der Quere gefchliffen (Fig. 6), unter einer
Spindelpretfe mittels fcherenförmig wirkender Stempel oder mittels einer kleinen Parallelfchere
gefpalten, d. h. mit dem in das Loch reichenden Haupteinfchnitte verfehen (Fig. 7) und an der
Spitze ein klein wenig abgerundet. Bisweilen werden die Federn noch verfchönert, vertilbert
oder vergoldet, oder durch Anbeizen mit Säure hellgrau, durch Anlaften über Gas gelb oder
blau gefärbt oder fchwarz lackiert.
Literatur: [1] „Werkt'tattstechnik' 1908, S. 377. [2] Ledebur, A., Handb. d. mech.-metallurg.
Technol., 8.Aufl., S. 762, Braunfchweig 1905. [3] Haedicke, H., Die Technol. d. Eifens, S. 185,
Leipzig 1900. [4] Sitzungsber. d. Ver. z. Beförd. d. Gewerbefleißes, 1900, S. 9; 1887, S. 57.
Stahlguß (Stahlformguß). „Stah1guß' wird aus Stahl hergettellt, der im Martin-,
Tiege1-, Elektroofen oder in der Birne (f. Stahl) erzeugt wurde. Dieter in Formen aus einer
Mifchung von Schamotte und fettem Ton gegotTene Stahl itt ohne weitere Nachbehandlung
fchmiedbar, wird jedoch zwecks Befeitigung von Spannungen und zur Erzielung eines fein-
körnigen Gefüges und damit zur Verbefferung der Feftigkeitseigenfchatten bei Temperaturen
oberhalb der Rekriftallifationstemperatur (A3, f. Stahl) geglüht. Gußttücke aus Gußeiten, die
durch nachherige Behandlung im Temperofen ttahlähnliche Eigenfchaften erlangen tollen
(Temperguß), tind nicht als Stahlguß zu bezeichnen.
Das Normblatt DIN 1681 unterfcheidet folgende GüteklatTen:
Bezeichnung Zulgtfelfläirgkeit Bruchglfhnung Näägnetitche Induktigg mindettens Alifliäom
Stg 38,81 38 20
Stg 38,81 D 38 20 14500 16000 17500
Stg 45,81 45 16
Stg 45,81 D 45 16 14500 16000 17500
Stg 50,81 R 50 16
Stg 52,81 52 12
Stg 60.81 so s
Stg 38,81 D und 45,81 D nur für Elektromatchinenbau; Stg 50,81 R nur für Lokomotiv- und
Wagenbau nach Vorfchrift der Deutfchen Reichsbahn.
Die Verwendung von Stahlguß kommt in Frage für Gußftiicke, von denen befonders hohe
Feftigkeitseigentchaften verlangt werden oder bei denen die Ausführung in Grauguß zu große
Abmetfungen ergeben würde. Stahlguß kann fowohl in Kohlenttoff- wie in legierten Stählen
hergettellt werden.
Literatur: [1] Otann, 8., Lehrb. d. Eifen- u. Stahlgießerei, 5. Aufl., Leipzig 1922. [2] Gei-
ger, C., Handb. d. Eiten- u. Stahlgietl, 2. Aufl., Berlin 1925. [3] Zeitfchriften: „Stah1 und
Eiten', Gießerei-Zeitung. Obermüller
Stahlhalter, Hilfsmittel zum Elnfpannen von Schneidftählen an Werkzeug-
mafchinen. S. a. Drehen, Bd. 2, S. 501.
Stahlkammer-n (Trefor) tind gemauerte, mit Elfen und Stahl armierte
Räume zur Aufbewahrung großer Wertvorräte, clle nlcht nur feuer- und einbruch-
ticher, fondern auch gegen Naturerelgnlffe wlderttandsfähig fein müffen.
Die Umfaffungsmauern mütTen mindettens zwei Steine Itark in Zementmörtel ausgeführt
fein und erhalten eine Panzerung in Stahl, und zwar 1. durch Einmauern von Stahl-
fch ienen (Fig. 1), entweder "flach oder gewunden, mit rechteckigem oder kreuzförmigem Quer-
fchnitt, in nicht zu großen Abttänden verlegt; 2. durch Gitterpanzerung, deren einzelne
Stäbe, 60x8 mm, kreuzweite übereinander genietet (vgl. Fußboden bei Fig.1), mit quadratitchen
w Mafchen von etwa 100 mm verlegt. Die Gitterfelder wer-
fjfjjj Jul 1,1 _ lij den entweder eingemauert oder befter in der Stahlkammer
im 4 1x1: z als fog. Käfig ausgeführt und entfprechend mit dem
j 7.1 Mauerwerk verankert. Die einzelnen Gitterfelder erhalten
. in w in äzimrrääälmsz.arätgigßlzlislrrlr Vrztslfläa
i. widerftandsfähige Stahlkammeranlagen erhalten eine Pan-
42:L"Ak zerung aus zwei Reihen ineinander gefchobener Elfen-
bahnfchienen (Fig. 2); 3. durch Plattenpanzerung
QlTluF. (Fig. 3), bei der zunächtt ein Gerippe aus Winkel- und
Flacheifen entfprechend der Größe der Stahlkammer her-
Fig-l- gettellt wird, deffen l-lerausreißen durch Verankerung ge-
Lueger, Lexikon der getamteu Technik. 3. Aufl. VI 22