Spezififdze Wärme
Spiegel
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S. l. [3] Winkelmann, Ueber d. Abhängigk. d. fpez. Wärme d. Quecktilbers v. d. Temperatur,
ebend. 1876, CLlX, S. 152. [4] Wiedemann, Ueber d. fpez. Wärme d. Dämpfe u. ihre Aender.
m. d. Temper., Wiedemann Ann. 1877, lI, S. 195. [5] Voigt, Die fpez. Wärmen Cp u. o1, einiger
quati-ifotroper Met., ebend. 1893, IL, 5.709. [6] Linde, Ueber d. Veränderlichkeit d. fpez.
Wärme d. Gafe, Sitzungsber. d. Bayr. Akad. d. Will". 1897, 5.485 (f. a. 8.337). [7] Knoblauch
u. Jakob, Ueber d. fpez. Wärme d. überhitzt. Wafferdampfes f. d. Drücke bis 8 at u. Temper.
bis 350" C, Sitzungsber. d. Bayr. Akad. d. Will. 1905, S. 841. [8] Holborn u. Henning, Ueber
d. fpez. Wärme d. überhitzt. Wafferdampfes, Ann. d. Phylik 1905, XVllI, S. 739. [9] Winkel-
mann, Handb. d. Phyük, lll, Wärme, S. 154, Leipzig 1906. [10] Knoblauch u. Jakob, Ueber
d. Abhängigkeit d. fpez. Wärme Cp d. Wafferdampfes v. Druck u. Tempen, Forfchungsarb, Heft
35 u. 36, 1906, S. 109. [ll] Holborn u. Henning, Ueber d. fpez. Wärme v. Sticktloff. Kohlen-
fäure u. Waflerdampf bis 1400", Ann. d. Phyfik 1907, XXlll, S. 809. [12] Landolt-Börntiein,
PhyL-chem. Tab., S. 1242, Berlin 1923. (1- .1. .I. Weyraudr) Reidz
Spezififche Wärme, wahre. Der Ausdruck wird häufig für die fpezififche
Wärme CI-iäl, im Gegenfatze zur mittleren fpezififchen Wärme d: tot"
angewendet (f. Spezrfilche Wärme), hat aber auch die folgende Bedeutung:
Wird der Gewichtseinheit eines Körpers eine Wärmemenge dQ zugeführt, fo kann hier-
durch eine Aenderung dU feiner inneren Energie eintreten, äußere Arbeit geleiftet werden ufw.
Bezeichnet dH denjenigen Teil von AdUzdH-i-AdjülA :424 mechanifches Wärme-
äquivalent), der als Wärme im Körper bleibt (während Ad! zur Ueberwindung von Wider-
{landen dient), und iit mit der Zufuhr dQ eine Temperaturänderung dt verbunden, fo wird
nach Rankine Cw 2-5215:- die wahre fpezififche Warme genannt. Fiir ein ideales Gas
würde diefelbe mit der fpezififchen Wärme bei konftantem Volumen cv iibereinllimmen.
Sphare, f. v. w. Kugel.
Die Bezeichnung Sphäre kommt in der Allronomie und Geodätie für die fcheinbare
Himmelskugel, an deren Fläche die Sterne zu liehen fcheinen, aber noch häufiger in Zulammen-
fetzung mit andern Bezeichnungen vor, z. B. fphärifche Atlronomie, fphäritcher Exzeß, Sphäroid,
in der Optik als fphärifche Abweichung, Sphärometer ufw. Im Altertum und Mittelalter fprach
man auch von verfchiedenen Sphären (in diefem Falle Kugeltchalen), auf denen tich die Sonne,
die Planeten und die Fixlterne um die Erde bewegen follten. L. Amblorm
Sphäroid, kugelähnlicher Körper; f. Erde.
SphaFOIIIH, radialftrahlige, kugelige Aggregation, befonders in glasartigen Gefteinen
(Oblidian, Pechftein, Rhyolit ufw.). Sphärolithfels, ein aus erbfengroßen Sphärolithen zu-
famrnengefetzter Liparit. Küntlliche Sphärolithen aus Wollaltonit bilden ftch auch im Glasfluß
der Glashütten. Bräuhäufer
Spicker, fehr große Nägel.
Spiegel, Körper mit glatten, das Licht fait vollttändig nach dem Reflexions-
gefetz zurückwerfenden Oberflächen.
Unter Anwendung des Grundgefetzes der Reflexion laffen [ich die Gefetze fowohl der
ebenen als der gekrümmten Spiegel, Konvex- und Konkavfpiegel, geometrifch herleiten. Aus
der Gleichheit des Reflexionswinkels und des Einfallswinkels folgen für den ebenen Spiegel die
Sätze: Die von einem leuchtenden Punkte auf den Spiegel fallenden Strahlen werden fo
reflektiert, als ob tie von einem Punkte hinter dem Spiegel herkämen, dem Bildpunkt, der
zu dem erflen Punkt gegen die Spiegelebene fymmetrifch liegt. Der ebene Spiegel erzeugt von
dem vor der Spiegelebene liegenden Raum ein gegen die Spiegelebene fymmetrifches fchein-
bares Bild. Bild und Gegenftand zeigen fcheinbar eine Vertaufchung von rechts und links,
tatfächlich eine Vertaufchung von vorn und hinten. Da die an dem ebenen Spiegel reflektierten
Strahlen genau durch den virtuellen Bildpunkt gehen, ift das Bild abfolut, d. h. vom Orte
des Auges unabhängig im Gegenlatze zu den gekrümmten Spiegeln, bei denen die Lage
des Bildes von der des Auges abhängt. Hält man die Richtung des einfallenden Strahls fett
und dreht den Spiegel um eine zur Einfallsebene (die durch den Strahl und das Einfallslot
gehende Ebene) lenkrechte Achfe, fo dreht lich der reflektierte Strahl um einen Winkel, der
doppelt fo groß ift wie der, um den der Spiegel gedreht wurde. Diefer Satz gibt die Erklärung
für wiffenfchaftlich-technifche Verwendungen des Spiegels bei der Spiegelablefung und
bei der photographifchen Regiftrierung kleiner Richtungs-, Form- oder Längen-
änderungen, wie folche befonders bei den erdmagnetifchen Beobachtungen fowie bei den
Elektrometern und Spiegelgalvanometern und bei felbttregillrierenden Seismometern zur An-
wendung kommen. Für die fette Verbindung zweier ebener Spiegel zu einem Winkelfpiegel
gilt der Satz: Der Winkel, den der zweimal reflektierte Strahl mit dem einfallenden Strahie
bildet, ift gleich dem doppelten Winkel der Spiegel ein Satz, der beim Winkelfpiegel der
Feldmeffer, beim Spiegelfextanten (f. Spiegel- und Prismeninftrumente) und
beim Heliotrop (f. d.) Anwendung findet. Ueber mehrfache Reflexionen f. Kaleidofkop
und Winkelinftrumente.
Von den gekrümmten Spiegeln lind die fphärifchen Spiegel (Kugelkappen) be-
fonders wichtig. Sie können konvex oder konkav fein, je nachdem die äußere oder innere
Kugelfläche fpiegelt. Eine wirklich erfchöpfende Behandlung der durch diefe Spiegel erzeugten
Bilder kann nur von der Katakauftik (f. d.) ausgehen. Die Bilder hängen vom Orte des
Auges ab Diakauftik). Wenn man trotzdem von einem Bilde lchlechthin ohne Berück-