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Sicherungen, elek trzjdte
gefchlotlen. Befteht der Kurzfchluß weiter, dann wird auch bei feftgehaltenem Schalthebel 8
durch Einknicken des Gelenkhebels der Stromkreis geöffnet. In der Fig. 11 und 12 ift der
Schalter ohne Auslöfeverzögerung gezeichnet, eignet tich alfo nur für Stromkreife, in denen
auch keine kurzdauernden Ueberlattungen vorkommen. In Stromkreifen mit Motoren und hoch-
kerzigen Metallfadenlampen werden die Schalter entweder mit Druckknopf nach Fig. 13 oder
mit einer thermifchen Verzögerungseinrichtung nach Fig. 14 eingerichtet [1] 1925, S. 1381. Durch
beide wird beim Einfchalten die den Anker fetlhaltende Feder weiter ge-
ipannt, fo daß ein erhöhter Auslöfeftrom erforderlich ift. Nach dem Los- I
laffen des Druckknopfes bzw. durch die Erwärmung des vom Strome durch-
iloifenen Wärmeflabes auf der Rückfeite des Sockels (Fig.14) wird die {n
Spannkraft der Feder und dadurch auch die Auslöfettrom- 1;! 15g
I". tlärke wieder auf den normalen Wert geführt. In ähn-
[[17 licher Weite wirken die Calor-Schutzpatrone der C a1or- j
I] und der Stotz-Auto-
gäuwj miät drü] 12115221 gtoää, ßäränheim, undgverfvssljiiedgne ü" "
anere , .4; ,S.238;l27, .102;
i [21 1924, 8.709. g
Die Montage der Sicherungen und Selbftfchalter er- Q-
Fig.13. folgt auf feuerfetier Grundplatte gemeinfam mit dem Fig.14.
Schalter und anderen Apparaten auf derVerteilungs-
tafel. Nach den Vorichriften lind Sicherungen in jeder Leitung nach jeder Querfchnittsver-
minderung anzubringen. Betriebsmäßig geerdete Mittelleiter (Nulleiter) dürfen im allge-
meinen keine Sicherungen enthalten [3] Q 14; [1] 1925, S. 1156, 1713,1751, 1832; 1921, S. 1227;
1923 S. 219, 705.
II. Spannungsficherungen haben den Zweck, elektrifche Anlagen vor gefährlichen Ueber-
ipannungen zu fchiitzen. Während die Stromticherungen den fchwächtten Teil der Leitungen in
bezug auf den Q u er ich n itt bilden, find Spannungsticherungen der fchwächite Teil der lfo l a t i o n
der Anlage und find fo eingettellt, daß tie beim etwa 1,5fachen Wert der Normalfpannung
durchfchlagen werden, wodurch ein vorübergehender Kurz- oder Erdfchluß eingeleitet und die
Ueberfpannung dadurch unfchädlich gemacht wird [1] 1925, S. 942; 1921, 8.343. 395, 1033,
1211; 1927, S. 301, 1755. Sie müfien fo gebaut fein, daß die dabei auftretenden Feuererfchei-
nungen (Lichtbogen, Funken) keinen Schaden anrichten können und von felblt erlöfchen, wenn
wieder ein normaler Zuftand eingetreten ift. Die einfachtte Spannungsticherung ift die Hörner-
funkenftrecke nach Fig. 15 [1] 1924, 8.819; 1926, S. 217. Der kleintte Abttand zwifchen den
beiden Hörnern wird fo eingeflellt, daß die normale Betriebsfpannung nicht
imttande ilt, die Luitttrecke zu durchfchlagen, daß jedoch bei einer größeren
Spannung ein Ueberfchlag erfolgt. Der dadurch auftretende Kurzfchlußftrom
wird durch einen induktionsfreien Dämpfungswiderftand innerhalb zuläfüger
Grenzen gehalten [1] 1927, S. 1865. infolge der wärme- und e1ektrodyna-
mifchen Wirkungen wird der Lichtbogen nach oben getrieben und ver-
längert {ich dabei folange, bis er abreißt. Befteht die Ueber-
fpannung weiter, dann fetzt eine neue Entladung
ein. Bei kleineren Spannungen wird der Abftand j
verhältnismäßig klein, weshalb man häufig Hilfs- Fig- 15-
funkenftrecken mit fcharfer Spitze anwendet, in jgmf; 53
denen die Entladung zuertt einietzt, worauf dann A
die l-lauptentladung folgt. ä
Beiden Rollenableitern wird derLicht-
bogen in eine größere Anzahl kleiner Funken '11" xi"
zerlegt (Fig. 16). Die kräftige Kühlung durch die l]
jrerhaltäismäßä großlejrzMetallmaffen der Rollen
owie eren ateria inkle ierun verhindern
das Beltehenbleiben des Lichtäogenä) Sie werden
bis 35000 Volt angewendet. Fig.18. f-ig.16. rig. 111. Fig. 1711.
Bei Niederfpannung verwendet man Scheiben
aus Zinkblech, die unter Zwifchenfügen von lfolationsttücken zu einer Säule aufgebaut find, fo
daß kleine Funkenftrecken zwifchen den einzelnen Scheiben belieben. Die oberfte Scheibe itt
mit der zu fchützenden Leitung, die unterfte mit der Erde verbunden. Fig.17 ttellt eine derartige
Blitzfchutzvorrichtung der Voigt 81 Frankfurt dar. Bei einer anderen
Ausführung derfelben Firma wird der zwifchen zwei Elektroden entftehende Lichtbogen durch
eine magnetifche Blasvorrichtung ausgeblafen.
Die genannten Schutzvorrichtungen haben den Zweck, eine in der Leitung auftretende
Ueberfpannung durch vorübergehende Erdung unfchädlich zu machen. Eine andere Gruppe
der Ueberfpannungsficherungen hat dagegen den Zweck, das Auftreten von Ueberfpannungen
von vornherein zu verhindern. Hierzu gehören die Erdungswiderstände und Droifel-
fpulen mit Eifen zum Schutze gegen ftatifche Ladungen und Kondenfatoren zum Schutze
gegen hochfrequente Ueberfpannungen [1] 1921, S. 588, 616; 1923, S. 1016; 1927, S. 801.
Droffelfpulen ohne Eifen (Fig. 18) werden direkt in die Leitung vor das zu fchiitzende
Objekt geichaltet und verhindern das Eindringen von hochirequenten Uebertpannungen, Wander-
wellen ufw. in die an die Leitung angefchloifenen Mafchinen und Apparate. Der Glimm-
fchutz (GevSchutz) von Paul Meyer, Berlin, wirkt in der Weite, daß plötzlich auftretende
und entlang der Leitung {ich ausbreitende Ueberfpannungen (fog. Sprungwellen) durch die
Abflachung ihrer .Stirn' unfchädlich gemacht werden [1] 1925, S. 1144; 1927, S. 213.