Queller
Querdidzte
583
auf ein rafches Durchfließen der Zwifchenräume des Gebirges hin. Letzteres läßt fehr häufig
auch eine Trübung der Quelle zum Vorfchein kommen. Quellen, die eine größere als die mitt-
lere Jahrestemperatur zeigen, heißt man Thermen (heiße Quellen).
Chemifche Prozeffe während der Infiltration, chemifche Angriffe fowie mechanifche Arbeit
des Waffers an dem Träger des Grundwaffers bewirken fowohl eine Auslaugung als auch eine
mechanifche Umbildung desfelben. Die chemifchen Löfungen im Waffer der Quelle laffen häufig
erkennen, welche Gefteinsfchichten von dem Grundwaffer unterirdifch berührt wurden. In der
Regel ift die Menge diefer Löfungen unbedeutend; erreichen fie eine größere Konzentration,
fo nennt man die Quellen Mineralquellen. Die mechanifchen Ablöfungen des Waffers be-
wirken Ablagerungen teils im Gebirgsinnern, teils an der Quelle felbft; fie können zur Urfache
des Entftehens von nichtkapillaren Spalten werden, wodurch die hygienifche und chemifche
Befchaffenheit der Quelle meift ungünftig beeinflußt wird.
An vielen Quellen iteigt die Ergiebigkeit, wenn der Luftdruck abnimmt(Wette rb ru n n e n).
Die Erfcheinung erklärt {ich daraus, daß über der tief unter dem Boden liegenden Grundwaffer-
welle der Luftdruck {ich nicht fo rafch ändern kann wie am Auslaufe, weil bedeutende Be-
Wegungswideritände in den Bodenporen zu überwinden lind
innerhalb regelmäßig gefchichteter Formationen treten die Quellen itets am Ausgehenden
der Schichten zutage (Schichtquellen). Sehr häufig findet man Quellen an dem Uferrande alter
Hochgeftade oder in dem Mittelpunkte amphitheatralifcher Geländebildungen." In der Nähe
eruptiver Durchbrüche finden {ich itets Quellen oder größere GrundwatTeranfammlungen; ebenfo
dort, wo Geröll in großer Menge mit regelmäßig gefchichtetem Geftein zufammenliegt, durch-
lälfige über undurchläfiige Schichten gelagert tind, oder durchläftige Gebirge von tonigen Ge-
Iteinen mantelartig umhüllt werden. Erdfälle, in Reihen vorhanden, weiten in ihrer Verlängerung
ftets auf eine Quelle oder auf GrundwatTer hin. Aus Gebirgsfpalten, wenn Iie Verwerfungen
bilden, drängen in der Regel Quellen hervor (Spaltquellen). In den Schnee- und Eisregionen
von rund 3000 m ü. d. M. hören die Quellen auf. Näheres hierüber in Bd.1, S. 343.
Literatur: [1] Daubree, A., Les eaux souterr., Paris 1888. [2] Lueger-Weyrauch, WaiTer-
verforg, Leipzig 1914 u. 1916. [3] Keilhack, Grundwaffer- u. Quellenkunde, Berlin 1912.-
[4] Gefundheits-Ing. 1924, S.325. [5] .Waffer u. Gas" 1921, S. 310. [6] Kampe, Irrt. im
Geb. d. Quellenkunde, Karlsbader ärztLVortr. 1923, Bd. 4. Klemm
Queller, auch Glasfchmalz, Meer- oder Salzkraut (Salicomia
herbacea einjährige, krautige Pflanzen mit äftigen Stengeln und Aehren.
Der Queller itt an der Nordfeekütte fehr häufig und wächtt insbefondere auf dem im
Anfang der Begrünung befindlichen Vorlande der Deiche, kommt aber auch an der Oltfee vor.
Am Dollart heißt das dort gedeihende lange, vorzügliche Gras gleichfalls Queller (an der
oldenburgifchen Kulte ,Andel'). Sdmlze
Querbalken, 1. ein zur I-Iauptgebälksrichtung querlaufender Balken, wie z. B. Treppen-
und Schornfteinwechfel; 2. Querarm, Querfchenkel, der kurze Balken des Kreuzes.
Querband, 1. das Querholz zur Verfpannung der Sparren eines Bohlen- oder Helm-
daches; 2. bei I-lolzbrücken die Verttrebung zu beiden Seiten der Jochpfähle.
Querbau,bergmännifcheAbbauweife fürmächtige,tteileinfallendeLagerttätten.
In jeder Abbaufohle wird vom Schachtquerfchlage aus (Fig.1 u. 2) eine Streichftrecke St
am Liegenden aufgefahren, von diefer aus werden Querftrecken Q bis an das Hangende ge-
trieben. Die dazwifchen gelegenen Teile der Lager- Wim
.1P3ä_.7 i! u. gäitte I]. ugetrden in zStrgigen iäich der Quer- oder ngliqi, q;
ß reic ric un in ä , m öhe ab ebaut. Die Fr" 7'117
Ließ-g? entltehenden lgiohlräume werden mit äergen ver-
F fetzt, die in der Lageritätte vorkommen oder in w
befonderen WeitungenM,Bergemühlen u.
ß genannt. gewonnen werden. Nur die ,
bei, {gi l-lzifugtlttrecxkle offen Erhalbtfni llt fjllljÜt
1 r k" ' au ie e ei e ie unter eA ei un ' ' UNI-WM
ß abgebaut, fo brichtman von der Haupä
F911 X ttrecke in die Höhe und bringt ' L .7 '
"j; i" ß eine zweite, fpätereine dritte Ab- j;' r
teilunä in gleicher Weife zum Ab- F, 1 (Aufrißp
(I, 1- -1 bau. ie Förderung erfolgt durch g'
{XL Rollen r oder flache Strecken von den oberen Abteilungen bis
X7 auf die Streichftrecke. Befondere Vorficht ift geboten beim Ab-
Hg 2 (Grundrwx bau der oberften Abteilung, auf welcher der Bergeverfatz B der
mmdgung des Betriebes. nächfthöheren Sohle ruht. Zur Wetterverforgung dienen Ver-
lI-azerrzane. StStreicl-lftrecke. bindungen u mit der nächtthöheren Sohle. Senkrechter Abftand
3 Querfßälilllfe- Bßßwetiefüfjr" der Sohlen 10915 m, fo daß 471-6 Abteilungen von jeder Sohle
"mm aus zum Abbau gelangen. Vgl. die Bd.1, 8.562, angeführten
Werke über Bergbaukunde. Treptow
Querdach, 1. Satteldach eines Turmes, der zu beiden Seiten Giebel hat;
2. das über den Jochen eines Seitenfchiffes quer zur Längsrichtung laufende
Dach; 3. Dach eines Querhaufes. senm
Querdichte oder Querfchnittsbelaftung eines Gefchoffes ttellt das
Verhältnis des Gefchoßgewichts zum Gefchoßquerichnitt dar.