Volltext: Masse bis Schiffbau (Bd. 5)

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Präzilionsrdder 
Prdzißonsßeuerungen 
mechanik (Newton) erklärt und durch d'Alembert, Euler, Laplace in theoretifcger 
Beziehung abgefchloffen worden. Die Urfache der Präzefiion, der ftetigen Veränderung er 
Richtung der Erdachfe im Raum, itt die Attraktionswirkung von Mond und Sonne auf den 
„Aequatorwultt' der abgeplatteten Erde, deren Drehungsachfe fchief zu ihrer Bahnebene fteht; 
infolge davon macht die Erdachfe einen langfamen „konit'chen Umlauf'; der Schnittpunkt der 
Erdachfe mit der Sphäre, der Himmelspol, verfchiebt {ich langfam auf einem Kleinkreis der 
Sphäre, deffen fphärifcher Mittelpunkt der Ekliptikpol ift. Diefe fog. Lunifolarpräzeftion ver- 
fchiebt den Himmelspol auf dem genannten Kleinkreis um jährlich rund 50" (in 100 Jahren 
um  fo daß der ganze Umkreis in 26000 Jahren, einem fog. Platonifchen Jahr, zurück- 
gelegt wird); immer andere Sterne kommen in die Nähe des l-limmelspols, z. B. nähert lich 
der Polarliern (a Urs. min.), der jetzt etwa 1114" Poldittanz hat, dem Pol noch bis auf 28' (ums 
Jahr 2100) ufw. Ferner rückt der Frühlingspunkt in immer andere Sternbilder der Ekliptik (im 
Jahr -ä3t00 vaar der läruhllinfgäpunkt ifnlderdßrugtäieitwiddlersbiieslralb lautchlbwidderräunkä "I, 
gegenw rigi er in en ic en  noge er ra ion er ane en a 'rigens ie a n 
der Erde felbft keine ganz fette Lage. Der Winkel zwifchen Aequator und Ekliptik ändert (ich 
(ebenfalls in fehr langer Periode zwifchen den Grenzen Zlllz" und 2715"). Die fog. allgemeine 
Präzeffion, der wirkliche Verlauf der Präzeflionserfcheinung, an der auch die Einwirkung der 
Planeten beteiligt iit, iit deshalb von der Lunifolarpräzeffion etwas (fehr wenig) verichieden. 
Eine Störung des regelmäßigen Präzefiionsverlauis ftellt die Nutation der Erdachfe vor, 
infollge deren der f-limmelspol peri0difch_ abweicht von der ,mittleren' Lage, die er infolge 
der räzeftion allein hätte; vgl. a. Nutation und   
Literatur: [l] Bohnenberger, Befchreib. einer Maich. z. Erläuter. d. Gefetze d. Umdreh. d. 
Erde um ihre Achfe u. d. Verander. d. Lage der letzt. (Tiibinger Blätter f. Naturwiff. u. Arznei- 
känldlektßgaßä läSäiääk, S873), Tiibingän lriUhvgli a. PoitBänDim Jfouän. dä (jkßäolä äolät, 
 e ,  ,  ,un ie ganze yro opieraur.- azu in auc ie e r uc er 
der theoret. Aftronomie zu vergleichen, z. B. Watfon, J., Theoretical Astron., 2. Aufl., Phila- 
delphia 1885; ferner: Enzykl. d. math. WiftZ, Bd. VI B, Baufchinger, J., Beftimm. aftron. Kon- 
ftanten; ebend. Schwarzfchild, K., Rotat. d. Himmelskörper, Präzeftion u. Nutation der Erde.-- 
 [3] Eine einfache Dariteälung der Präzeffionswirkung findet {ich in Newcomb, S., A Compend. 
of Spherical Aftron., S. 25, NewYoik 1906. L-Ambronn 
Präziiionsräder, möglichlt genau bearbeitete Zahnräder. 
Präzilionslteuerungen iit die ältere Bezeichnung für Freifal 1 fte u e ru n ge n 
oder Auslösfteuerungen; Iie find dadurch gekennzeichnet,_ daß der zwang- 
läufige Zufammenhang zwifchen dem Abfperrorgan (Ventil, Schieber oder Hahn) 
und der Antriebsvorrichtung (Exzenter, unrunde Scheibe) nur beim Öffnen 
vorhanden iit. Nach Unterbrechung des Zufammenhanges, der Auslöf u n g, 
erfolgt der Schluß des Abfperrorganes unabhängig von der Antriebsvorrichtung 
durch Federkräfte. 
Die Verbindung an der Löfeitelle gefchieht durch zwei Klinken A und P (Fig. l), dem 
aktiven bzw. paffiven Mitnehmer. (gfileht mit der Antriebsvorricilltung in Xerbindung 
und erfährt von diefer die zum nen nötige Bewegung von nach , wodurch 
 der paffive Mitnehmer von P, nach P gelangt und das vom andern Endpunkt be- 
fygfä, "i. tätigte Abfperrorgan geöffnet wird. Außerdem muß A eine zur Auslöfung führende 
 Yrjhxj  ix- Querbewegung (Drehung um den oberen apfen) er- 
! r   xx  ,ß' x halten, die verfchiedenartig bewirkt werden kann. Die ein- 
 JUL  f;     fachfte konttruktive Löfung diefer Forderung gibt der Ab- 
 .4? 11177,"?  ftreifer oder Verdränger, der in Form einer Rolle 
 Q1"  ex. i" , den aktiven Mit- , I?) 
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 p   t ß-     4 m 
.1.  "f-  " drängt. Fig.2zeigt  x . 
 Endpunkt der Exzenterltange    
wird durch eine Schwinge ge- m:   't 
I;  führt. Um den Zapfen der Ex- H  f 
 äiiiiifaägääifafeäikfiimiä i De" X  
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 wird durch eine Fedeignach dsgäx [X ü 3;? ' Xawß  
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i.  äregung trifft die Verläfirgeriineg  
m; des aktiven Mitnehmers auf  j, 
I. die Rolle, wird durch dieie Q z"  
 nach rechts gedrängt und be- X  t" i 
F15 2' wirkt die Auslöfung. Zur Än- Fig- 3- 
derung der Füllung verilellt der Regler die Rolle durch Drehung der Reglerwelle. Eine ähn- 
liche Anordnung zeigt die Kerchove -Mafchine, Bd. 2, S. 283, Fig. 23-26. Bei der Steuerung 
der Mafchinenfabrik Augsburg und Nürnberg (Fig. 3) iIl; die Rolle an einem Hegel 
gelagert, deffen anderes Ende mit einem Zapfen verfehen itt. der an der Schwinge der x- 
zenterllange titzt. Da der Hebel in der Mitte durch eine vom Re ler ein eftellte und gehaltene 
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