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Photofetzmafdzine
Phototelegraphie
Photofetzmafchine, ähnelt den gebräuchlichen Setzmafchinen, nur mit dem Unter-
fchied, daB anftatt der Buchftabengleßmatrizen Negative oder Pofitive der Buchftaben durch
Taftenanfchlag vor eine Projektionsvorrichtung gebracht werden, wobei das Licht durch diefe
Negative oder Pofitive tritt und auf einem Film das Buchftabenbild aufgefangen wird. Der Film
wird entwickelt und kann dann für Schnellpreffentiefdruck oder Offfetdruck kopiert werden.
Literatur: Deutfch. Buch- u. Steindrucker 1922, S. 179; 1923, S. 333, 423, 426, 429; Photogr.
Ind. 1923, S. 139. Albert, K., Lex. d. Graph. Techniken, Halle a. S. 1927. J-WM-Eder
Photoltat, automatifch arbeitender Apparat zur Photographie von Handfchriften, Buch-
texten u. dgl., mit lichtempfindlichem Papier in Rollen befchickt. Stellt [ich felbfttätig auf die
gewünfchte Bildgröße ein und blättert durch Luftdruck die Seiten des Buches um. Ein ähn-
licher Apparat ift der Kontophot der Kontophot-A.-G., Berlin.
Literatur: Eders Jahrb. f. Photogr. 1920-1926. J-M-Ed"
PIIOIOITETCOIYIIIHETE, ein von b. Lumiere angegebenes Verfahren der plattifchen
Darftellung eines Gegenftandes auf photographifchem Wege. Es werden von dem Gegenttand
Aufnahmen in verfchiedenen parallelen Schnitten, fenkrecht zur optifchen Achfe tiehend, ge-
macht und die auf Glas kopierten Bilder nach Art der Kuliffen hintereinander angeordnet und
von rückwärts beleuchtet Nr. 346989).
Literatur: Kuchinka, E., Photoplattik, S. 66, Halle a. S. 1926. -I- M- Eder
Phototelegraphie (Bildtelegraphie), telegraphifche Uebertragung von
Halbtonbildern, die in weiterer Vollendung zum elektrifchen Fernfehen führt.
Man unterfcheidet: 1. Reliefmethoden. 2. Selenmethoden.
1. Rcliefmethoden. Das Bild wird im Geber als Relief verwendet, zu detTcn Her-
ftellung vor allem der Chromatgelatineprozeß dient. Das Reliefbild wird um eine zylindrifche
Walze gelegt, die durch einen Motor in Umdrehung verfetzt wird. Die Walze oder der Stift
erhalten gleichzeitig eine fortfchreitende Bewegung längs der Achfe, fo daß der Stift das Bild
in feinen Schraubenlinien abtaitet. Die dadurch hervorgerufenen Schwankungen des Stiftes
b M werden in verfchiedener
E Weife in elektrifche Strom- 4 b
d ftöße umgewandelt. f
Amftutz (Fig. 1) ver- a b
ä wendete eine größere Zahl 1 m]
ä von Kontakten (c c) in ver- Fie- 1-
fchiedener Höhenlage. Der Taltttift a ift als
l: mmk zweiarmiger Hebel ausgebildet; fein freies
Ende trägä eine Schiene, die je nach dem Relief höher oder tiefer aus-
F192, fchlägt. urch das Schwingen der Schiene werden mehr oder weniger
' Kontakte bei b b abgehoben, wodurch in der Leitung Stromttöße entftehen.
Bei einem andern Verfahren von Amftutz bewegt {ich das freie Ende
des Taititiftes parallel der Achfe einer rafch rotierenden Trommel. Auf der Trommel befindet
{ich ein Wideritandskontakt in Form eines Dreiecks mit der Spitze nach oben. Je höher der
Taititifthebel auf der Trommel iteht, deito kürzere, je tiefer er fteht, deito längere Stromitöße
werden in die Leitung entfendet. Als Empfänger verwendet Amftutz einen Elektromagneten,
der mit Hilfe eines tichels in eine weiche Maffe graviert.
Bei Belin (Fig. 2) itt die Tattftiftbewegung im Geber a identifch. Das freie Ende des
Hebels bewegt {ich mit einem feinen Röllchen über einen Wideritandskontakt b aus Glimmer-
plättchen mit dazwifchen befindlichen feinen Silberlamellen. Zwifchen den Silberlamellen find
die Widerftandsdrähte gefchaltet. Belin verwendete auch die Stromfchwankungen des Mikro-
phons, indem detTen mit einem Stift verfehene Membrane das Relief abtaftete. Die ankom-
menden Stromftöße betätigen einen Ofzillographen c, deffen Spiegel entfprechende Ablenkungen
zeigt und dadurch das Licht einer Bogenlampe nach verfchiedenen Richtungen reflektiert. Das
reflektierte Licht wird mit Hilfe einer Linfe auf einen photographifchen Film konzentriert, muß
aber zuvor das Lichtfilter d paffieren, das von oben nach unten transparenter wird, fo daß
durch eine ttarke Spiegelablenkung ein ichwächerer Lichteindruck auf dem
M Film hervorgerufen wird. Die auf den Empfangsttationen ankommenden
x Zeichen müffen in derfelben
Reihenfolge aneinandergereiht
'a werden, wie lie abgefendet wer-
ä g den. Zur Herftellung diefes Syn-
pi , M chronismus kommt ein von D'Ar-
IQ, Q0, ß lincourt 1868 erfundenes Ver-
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1311i d verbeffgtens Foäm zuä Arawgn-
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11 [i 55x l h undgEmpfangsfolie auf zwei voll-
ilillliil-llliliit 21 kommen kongruenten Zylindern
{II-X f beteiligt. Die beiden Zylinder
werden durch Gleichftrom-Neben-
fchluB-Elektromotoren M fo an-
l getrieben, daß der Empfangszylin-
' der etwas fchneller läuft als der Gebezylinder. Der Empfang-
Hgß" zylinder i wird nach jeder Umdrehung durch einen Hebel d